Gebet braucht Pausen

Es war mir diese Woche ein Anliegen, für die Pause zu werben. Die Pause, die Unterbrechung und Ruhe, ist auch Voraussetzung für das Gebet.

Das Sprechen mit Gott, wie das Gebet auch bezeichnet wird, ist nur dann möglich, wenn wir den Alltagsbetrieb anhalten und Pausen einlegen. Gebet ist ja nicht so sehr ein Einreden auf Gott, sondern ein Hinhören. Dabei darf ich mir nicht eine laute Stimme aus der Wolke erwarten, sondern eher die leise Stimme aus meinem Inneren. Und die höre ich nur, wenn ich ruhig werde.

Gilbert Schandera
ist Pfarrmoderator in Reichenau im Mühlkreis

Gewonnene Zeit

Obwohl ich kein menschlich sprechendes Gegenüber habe, kann ich viel wahrnehmen, wenn ich bei mir bin. Da können sich neue Sichten auftun. Ob ich dabei auch Anregungen aus der Bibel oder aus Gebetbüchern suche oder das, was mich gerade bewegt, mit Gott einfach so bespreche, wie mit einem anderen Menschen - oder ob ich nur dankbar die Natur wahrnehme oder nur kurze Zeit still in einer Kirche sitze, immer stärkt sich dadurch meine Seele.

Eine Pause für ein Gebet ist nie verlorene, sondern immer gewonnene Zeit. Beten braucht man eigentlich nicht lernen, es ist irgendwie in uns drin. Aber es kann verschüttet sein, wenn uns der Sinn für Pausen fehlt.

Morgengedanken 15.7.2017 zum Nachhören:

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