Großmütter

„Wenn wir nicht die Omi hätten“ – sang schon vor vielen Jahren die legendäre Hilli Reschl. Die Bedeutung der Großmütter wird mittlerweile auch von der Kirche immer besser erkannt – gerade bei der Weitergabe des Glaubens. Auch Jesus hat in der christlichen Überlieferung eine Großmutter: die Heilige Anna.

Morgengedanken 26.7.2017 zum Nachhören:

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Die katholische Kirche feiert heute den Festtag des Heiligen Joachim und der heiligen Anna. Die Tradition hat sie als Eltern der Heiligen Maria und als Großeltern Jesu gewürdigt. Vor allem die Verehrung der Heiligen Anna war weit verbreitet. So ist sie unter anderem Patronin von Innsbruck, verschiedenster Berufe und schützt vor Gewittern und verschiedenen Krankheiten. Anna war die Lieblingsheilige des Reformators Martin Luther.

Wolfgang Palaver
ist katholischer Theologe und Sozialethiker, Universität Innsbruck

Anna, Maria und Jesus

Die Heilige Anna steht auch für die Bedeutung der Großfamilie. Berühmt sind die Darstellungen der Anna selbdritt in der christlichen Kunst, die Anna, Maria und Jesus zeigen. Oft sind es ja auch heute die Großmütter, die das Familienleben erleichtern. So manche Oma ermöglicht es Frauen, Beruf und Familie zu verbinden.

Großmütter haben aber auch eine besondere Bedeutung in der Glaubensweitergabe. Friedrich Hölderlin hatte seiner Großmutter zu ihrem 72. Geburtstag ein Gedicht gewidmet, indem er diese – ähnlich der Anna selbdritt – neben Maria und Jesus stellte. Dieses Gedicht ist durch Papst Franziskus wieder aktuell geworden, der seine große Schönheit und Spiritualität lobt. Franziskus hebt besonders Hölderlins Jesusbild hervor, der ein „Freund unserer Erde“ war und „niemanden als Fremden“ betrachtete.

Am Annatag dürfen wir jenen Menschen danken, die uns die Sorge um die Natur und die Offenheit gegenüber Fremden vorlebten.