Um des Lebens willen etwas riskieren
Gedanken für den Tag 17.8.2017 zum Nachhören:
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Als Romero die Kirche betreten will, wird ihm der Zutritt verweigert. Er bleibt hartnäckig, tritt trotzdem ein und geht zum Altar. Da eröffnet ein Soldat lachend das Feuer auf den Tabernakel. Die Tür springt auf, der Hostienkelch fällt um, die Hostien kollern heraus auf den Boden. Entsetzt springt Romero hin, will die Hostien aufsammeln. Er wird unter Androhung von Waffengewalt vertrieben.
P. Franz Helm SVD
ist katholischer Theologe vom Orden der Steyler Missionare
Um der geschundenen Menschen willen
Da verlässt Romero die Kirche, geht zum Auto, zieht das liturgische Gewand an, macht das Kreuzzeichen und geht mit gefalteten Händen noch einmal in die Kirche. Die Leute aus dem Dorf folgen ihm, wie bei einer Prozession. Gewehre richten sich auf sie. Romero steht schützend vor den Leuten und erzwingt durch seine Entschlossenheit den Zutritt zum Altar. Romero bringt die geweihten Hostien in Sicherheit. Zugleich verliert er immer mehr seine persönliche Sicherheit, weil er sich genauso entschlossen für das salvadorianische Volk einsetzt, wie er sich für den eucharistischen Herrn eingesetzt hat.
Mich beeindruckt, dass Romero bereit war, die eigene Sicherheit aufs Spiel zu setzen um der geschundenen Menschen willen. Ihm war voll bewusst, dass er sich mächtige Feinde machte, weil er sich auf die Seite des Volkes stellte. Das nahm er bewusst in Kauf. Romeros Bereitschaft, die Unsicherheit in Kauf zu nehmen, hinterfragt zutiefst unsere Mentalität des Absicherns, der Reglementierung. Was bin ich bereit zu riskieren, um des Lebens willen? Was darf mich die Entscheidung für das Leben und die Zukunft benachteiligter Menschen kosten?
Musik:
Gustavo Montesano, Flamencogruppe und Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Carlos Gomez: „Rumba Allegro“, Flamenco Arrangement des 1. Satzes aus Mozarts Symphonie Nr. 40 in g-moll KV 550 von Wolfgang Amadeus Mozart
Label: EMI 5570472