Schiffbruch auf Malta

Ans Meer – oder in die Berge? Für viele ist das bis heute die erste grundsätzliche Entscheidung bei der Wahl des Urlaubsziels. Reisen auf dem Meer, sei es nun im eigenen Segelboot oder eine richtige Kreuzfahrt, haben ihren eigenen Reiz. In der Antike war das Reisen an sich noch recht gefährlich – und auf dem Schiff ganz besonders.

Morgengedanken 19.8.2017 zum Nachhören:

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Reisezeit, Urlaubszeit. Viele sind unterwegs mit Booten und Schiffen, ob Segeltörn oder Kreuzfahrt – auf dem Wasser zu reisen, hat ein besonderes Flair. Dass solche Reisen mit dem Schiff durchaus abenteuerlich sein können, davon erzählt die Apostelgeschichte in ihrem 26. und 27. Kapitel. Sie erzählt auch davon, dass die Profitgier der Reiseunternehmer ihre Passagiere in Gefahr bringen kann, und davon, dass es immer Mitreisende gibt, die alles besser wissen – nicht unbedingt zur Freude der anderen.

Jutta Henner
ist evangelische Theologin und Leiterin der Österreichischen Bibelgesellschaft

Schiffsreise mit Happy End

Paulus ist unterwegs nach Rom; es ist bereits Herbst, höchste Zeit, die Schifffahrt für die Wintermonate einzustellen. Doch nur Schiffe, die Passagiere und Waren transportieren, bringen Gewinn. Es wird schon nichts passieren. Paulus warnt eindringlich vor einer Weiterreise, findet aber kein Gehör. Die Herbststürme kommen natürlich, das Schiff mit 276 Passagieren treibt ohne Steuerungsmöglichkeit im Meer. Ladung und Geräte müssen über Bord geworfen werden, der Appetit ist allen Reisenden längst vergangen.

Und Paulus weiß nichts besseres, als darauf hinzuweisen, dass man doch besser auf ihn hätte hören sollen. 14 Tage Sturm und keine Aussicht auf Rettung. Endlich hat Paulus aufmunternde Worte. Und dieses Mal behält er recht: Schiffbruch zwar, aber am Ufer einer Insel – Malta. Und: Paulus ist sich sicher, dass diese Schiffsreise ein Happy End nur deswegen fand, weil er, der Apostel, in göttlichem Auftrag bis nach Rom kommen soll.