Sich orientieren

Wenn man unterwegs ist, ist es immer wieder notwendig, auf die Richtung zu achten. Auch im Leben möchte man sich manchmal neu ausrichten. Anregungen dafür bietet z.B. die Natur.

Morgengedanken 27.8.2017 zum Nachhören:

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Pfarrer Sebastian Kneipp, der vor 120 Jahren am 17. Juni verstarb, hat uns folgenden Text hinterlassen:

„Die Schöpfung gleicht einem prächtigen Saal, wenn sie im Licht der Sonne leuchtet. Ist es nicht auffallend, dass besonders die Blumen sich stets dem Sonnenlicht zuwenden? Die Sonnenblumen erwarten am Morgen die Sonne im Osten und bleiben ihr zugewandt bis sie abends im Westen untergeht. Wenn das Sonnenlicht eine solche Macht auf die Pflanzen und Blumen ausübt, warum sollte es nicht auch eine besondere Einwirkung auf den menschlichen Körper und Geist haben? Helle und Sonnenlicht tragen zu einer guten Stimmung im Menschen bei.“

Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger
ist Chorherr im Prämonstrantenser-Stift Geras in Niederösterreich

Nun, Pfarrer Kneipp hatte offenkundig noch keine gröberen Probleme mit Hitze und Dürre, wie wir es im heurigen Sommer durchmachen mussten. Doch geht es ihm um mehr als nur ums Wetter. Von den Blumen kann jeder ablesen, was das Wort „Orientierung“ im eigentliche Sinn bedeutet: sich nach Osten ausrichten, die aufgehende Sonne erwarten. Nicht umsonst heißt der heutige Tag Sonntag. Grund genug, um meinem Leben wieder eine wohltuende Ordnung zu geben. Den Alltag unterbrechen, um Kraft und Hoffnung zu schöpfen. Dafür darf ruhig Zeit bleiben.