Reformation übernimmt Verantwortung!

Eigentlich waren es nur ein paar Gedanken oder Anregungen zum Thema Buße und Beichte, die der Theologe und Mönch Martin Luther am 31. Oktober 1517 an das Tor der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben soll. Was er damit alles auslösen würde – war ihm zu diesem Zeitpunkt sicher noch nicht bewusst.

Morgengedanken 16.9.2017 zum Nachhören:

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Heute in zwei Wochen, am 30. Oktober, ist es soweit: Reformationsfest am Wiener Rathausplatz. 500 Jahre ist es her, dass Martin Luther gemeinsam mit vielen anderen in ganz Europa für die Erneuerung von Kirche und Gesellschaft aufgetreten ist.

Michael Bünker
ist Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich

Wege in die Zukunft

Die Rückbesinnung auf die biblischen Grundlagen, die Botschaft von der freien Gnade Gottes, die Kraft des persönlichen Glaubens und die Konzentration auf Jesus Christus waren dafür die wichtigsten Motive. Daran sollen sich Christinnen und Christen, soll sich die Kirche orientierten. Darauf kann sie sich verlassen. Reformation bewegt - Mut zur Veränderung in Zeiten des Wandels, Zuversicht und Vertrauen, selbst etwas beitragen und bewirken zu können, das allen zugutekommt.

Die Freiheit eines Christenmenschen, von der Luther geschrieben hat, heißt, Verantwortung übernehmen, nicht wegschauen, nicht untätig bleiben, nicht ängstlich das Bestehende verteidigen, sondern nach Wegen in die Zukunft zu suchen, und bei alledem nicht bei irgendwelchen anderen die Schuld zu suchen, sondern immer mit sich selbst anfangen. Freiheit und Verantwortung seit 1517, das ist der Beitrag der Evangelischen für die Welt, für Österreich heute.