Gott erkennen

Die von Pater Franziskus Maria Jordan ins Leben gerufenen „salvatorianischen“ Gemeinschaften feiern ihn zur Zeit mit einem ganzen „Jubiläumsjahr!“ – das bis zu seinem 100. Todestag am 8. September 2018 dauert. Heute geht es um das „ewige Leben“ – und das beginnt nicht erst nach dem Tod.

Morgengedanken 28.9.2017 zum Nachhören:

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Es gibt sie, diese Worte, die einen zutiefst berühren und dem Leben eine Wendung und neue Richtung geben. Für P. Jordan war es ein Satz aus der Bibel – aus dem Johannesevangelium: „Das ist das Ewige Leben, dich den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast“. Zugegeben – es ist ziemlich früh am Morgen für so einen Satz, der doch so seine Stolpersteine in sich hat.

Schwester Brigitte Thalhammer SDS
ist Provinzleiterin der römisch-katholischen Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen

Ganz und gar leben

Gott erkennen – geht das überhaupt? Ist das nicht vermessen oder nicht schon ein Widerspruch in sich? Wer meint, er kann Gott begreifen und dieses unergründliche Geheimnis verstehen, der hat Gott schon zu einem Götzen gemacht, über den er verfügen kann. Doch um ein solches Begreifen geht es hier nicht. Es geht vielmehr um das liebende Erkennen, wer der andere für einen sein möchte. Es ist die Erfahrung, ich bin von Gott geliebt – und diese Schöpfungskraft will mir auch als ein Du begegnen, auf das ich antworten kann – das ich lieben kann. Dieses Beziehungsgeschehen eröffnet ein Leben, das Bestand hat. Ewiges Leben beginnt nicht erst nach dem Tod – sondern im HIER und jetzt.

Als Christin glaube ich, dass diese Verbundenheit in Jesus von Nazareth ihren intensivsten Ausdruck findet – ja – dass Gott Mensch wird. Diese Gottesgegenwart auch in uns zu entdecken – ihr zu trauen und daraus zu leben, das heißt Leben – ganz und gar leben.