500 Jahre Reformation

Der Tag selbst steht unmittelbar bevor: Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther – damals noch Mönch und Theologieprofessor – die berühmten 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben – und hat damit zweifelsohne mehr ausgelöst als ursprünglich beabsichtigt: Letztlich eine Spaltung der europäischen/abendländischen Christenheit – die bis heute anhält.

Luther hatte ein konkretes Anliegen, einen konkreten Kritikpunkt: Es ging ihm um die Bußpraxis seiner Zeit, um die Vergebung der Sünden, um die Rechtfertigung. Konkret bezog sich seine Kritik damals vor allem auch auf die Praxis des Ablasshandels, den es in dieser Form ja heute nicht mehr gibt. Luthers Impulse wurden aufgenommen und über weite Strecken erfüllt. Könnte man damit das Kapitel „Reformation“ eigentlich schließen? Oder sind die Anliegen Luthers soweit zum christlichen Allgemeingut geworden (z.B. Stellenwert der Schrift), dass auch die römisch-katholische Kirche neidlos bekennen muss: Luther hat gesiegt?

Praxis
Mittwoch, 25.10.2017, 16.05 Uhr, Ö1

„Hat Luther gesiegt? – Oder hat er ausgedient?“

Diese Frage diskutieren im Praxis-Studio Weihbischof Helmut Krätzl, einer der prominentesten bischöflichen Vertreter des reform-orientierten Flügels der katholischen Kirche, Herwig Sturm, von 1996 bis 2007 Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich, Hannelore Reiner, evangelische Theologin und Pfarrerin – und die erste Frau, die jemals in den Oberkirchenrat, das höchste Leitungsgremium der evangelischen Kirche, gewählt worden ist, und Helmut Schüller, Pfarrer von Probstdorf in Niederösterreich, früher einmal Caritas-Präsident und Generalvikar der Erzdiözese Wien und Gründer der Pfarrer-Initiative, die mit ihrem „Aufruf zum Ungehorsam“ weit über die Grenzen hinaus bekannt geworden ist.

Moderation: Markus Veinfurter
Regie: Alexandra Mantler

Praxis 25.10.2017 zum Nachhören:

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