Was brauchen wir wirklich?

Zu Zeiten Jesu war sie eine Realität – und in den USA wurde sie erst im 19. Jahrhundert abgeschafft: die Sklaverei. Heute ist sie zwar praktisch weltweit verboten. Doch es gibt sie immer noch – nur unter anderen Namen.

Morgengedanken 14.11.2017 zum Nachhören:

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Der Gedanke für den heutigen Tag ist mir schwer gefallen. Ich versuche immer die für den jeweiligen Tag vorgesehene Bibelstelle als Grundlage zu nehmen. Im Lukasevangelium die Rede von unnützen Sklaven und von Sklaven, die nach der Arbeit auf dem Feld zuerst ihre Herren bedienen müssen, bevor sie selbst etwas essen dürfen.

Klaudia Achleitner
ist Leiterin des Referats für Pfarrgemeinderäte im Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg

Die Plage bekämpfen

Da könnte man sagen, gut, das waren halt damals, als der Text geschrieben wurde, die sozialen Verhältnisse. Bei uns ist doch die Sklaverei längst abgeschafft. Es gibt Arbeitsverträge und geregelte Arbeitszeiten. Vieles wird für den Schutz der Arbeitenden getan. Das stimmt alles. Doch ist die Sklaverei wirklich abgeschafft? Bei „planet-wissen“ steht: „Formen moderner Sklaverei sind politische Gefangenschaft, Kinderarbeit, Zwangsprostitution, Rekrutierung von Kindersoldaten sowie die klassischen Formen der Leibeigenschaft und wirtschaftlichen Ausbeutung.“

Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Internationalen Organisation für Migration (OIM) wurden 2016 mehr als 40 Millionen Menschen Opfer der modernen Sklaverei. 25 Millionen müssen Zwangsarbeit leisten, 15 Millionen leben in einer Zwangsehe. 152 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren müssen durch Arbeit ihr Überleben sichern. Dazu sagt Papst Franziskus: „Das ist schlimm, das ist grausam, das ist kriminell! Ich möchte erneut zum Einsatz aller aufrufen, damit diese fürchterliche Plage … wirksam bekämpft wird.“