Heilende Begegnungen

Jedes Kind lernt, bitte und danke zu sagen – und doch vergessen viele Erwachsene diese Grundregel immer wieder. Denn sich für etwas zu bedanken, das übersieht man manchmal viel zu leicht.

Morgengedanken 15.11.2017 zum Nachhören:

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Wir waren vor kurzem in der Nachbarschaft zu einem runden Geburtstag eingeladen. Alles war wunderbar organisiert. Die Speisen beim Buffet waren sehr appetitanregend angerichtet und sie schienen nie auszugehen. Die Getränke waren gekühlt und in ausreichender Menge vorhanden. Das benutzte Geschirr wurde wie von Zauberhand abserviert. Alles geschah wie von selbst.

Klaudia Achleitner
ist Leiterin des Referats für Pfarrgemeinderäte im Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg

Mitten im Leben

Die Stimmung war hervorragend. Eine Frau neben mir sagte zum Geburtstagskind: „Nochmals herzlichen Dank für die Einladung. Du hast dein Fest so liebevoll vorbereitet. Das muss ja eine Riesenarbeit gewesen sein und es ist so wunderbar gelungen. Mir tut dieser Abend sehr, sehr gut. Vielen, vielen Dank!“ Wir sahen, wie sehr sich die Jubilarin darüber freute. Da wurde uns am Tisch erst bewusst, dass wir alle dieses Gefühl der Dankbarkeit teilten, nur hatte es niemand der Mühe wert gefunden, etwas zu sagen.

Es mag nun etwas krass wirken, wenn ich dieses Beispiel aus dem Alltag mit der heutigen Stelle aus dem Lukasevangelium in Verbindung bringe. Jesus erzählt von den zehn Aussätzigen, die geheilt wurden. Neun setzten ihren Weg fort, ohne den Heilungsvorgang zu kommentieren. Nur einer kehrte um und bedankte sich aus ganzem Herzen. Ihm ist bewusst geworden, dass die Begegnung mit Jesus sein Leben von Grund auf verändert hat. Er ist aufgewacht, heil geworden und mitten im Leben angekommen.