Stolpersteine

Aus Scheitern kann man im Leben manchmal mehr lernen und daran reifen, als wenn alles immer glatt und den geraden Weg geht.

Morgengedanken 1.12.2017 zum Nachhören:

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Bei der Schulabschlussfeier seines Sohnes hat der Richter des US-Höchstgerichts, John Roberts, eine ungewöhnliche Rede gehalten. Er wünscht den Absolventen nicht wie sonst üblich alles Gute für den weiteren Lebensweg, sondern legt ihnen auch Folgendes ans Herz:

Wilfried M. Blum
ist römisch-katholischer Pfarrer in Rankweil in Vorarlberg

„Ich hoffe, dass ihr von Zeit zu Zeit unfair behandelt werdet –
damit ihr Gerechtigkeit schätzen lernt.
Ich hoffe, dass ihr Verrat erleidet, der euch die Wichtigkeit von Loyalität lehrt.
Ich sage es ungern, aber ich hoffe, dass ihr manchmal einsam sein werdet –
damit ihr Freundinnen und Freunde nicht für selbstverständlich erachtet.
Ich wünsche euch außerdem von Zeit zu Zeit Pech,
damit euch die Rolle, die der Zufall im Leben spielt,
bewusst wird und ihr versteht,
dass euer Erfolg nicht allein auf eigenem Verdienst beruht
und das Scheitern anderer nicht völlig verdient ist.“

Soweit John Roberts. Welch Glück, dass wir hier so viele Jahre ohne Krieg leben dürfen! Zu Selbstverständliches neigt leicht dazu, vergessen zu werden. Doch aus negativen Erfahrungen kann oft Positives hervorkeimen und neue Leuchtkraft gewinnen. Darum ruft der Beter des Psalms 18: „Du führst mich hinaus ins Weite und machst meine Finsternis hell“. (Ps18,20)