Religion - Gewalt und Ethos

Themen: Ahmad Mansour über ein virtuelles Kalifat; Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“; Weltfrieden heute

Ahmad Mansour: Das virtuelle Kalifat

Die Islamisten und Radikalisierer seien zum Leidwesen der europäischen Gesellschaften weiterhin die „besten Sozialarbeiter“, meint der deutsche Psychologe und Islamismus-Experte Ahmad Mansour. Er war kürzlich auf Einladung des Österreichischen Integrationsfonds in Wien zu Gast.

Praxis
Mittwoch, 6.12.2017, 16.05 Uhr, Ö1

Mansour arbeitet in Berlin für diverse Projekte in der Prävention und in der Deradikalisierung von Jugendlichen - und weiß, wo hier immer noch zu wenig effizient gearbeitet wird. Er kennt die Lebenswelten der gefährdeten und bereits radikalisierten jungen Menschen und wird nicht müde, mehr finanziellen und bildungspolitischen Einsatz in diesen Bereichen einzufordern. Der sogenannte Islamische Staat sei zwar militärisch, auf dem Boden, mittlerweile besiegt worden, nicht aber in der weiten Welt des Internet, so Mansour. Und dieses virtuelle Kalifat werde für Jugendliche weiterhin attraktiv bleiben - genauso wie alle anderen islamistischen Angebote - hat er Kerstin Tretina im Interview geschildert. - Gestaltung: Kerstin Tretina

Religion und Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ finden derzeit österreichweit Aktionen statt. An der Universität Wien thematisierte eine Podiumsdiskussion Religion und strukturelle Gewalt gegen Frauen: Wo werden Frauen von Gremien und Überlegungsvorgängen ausgeschlossen? Welche Beiträge kann Religion leisten, um strukturelle Gewalt gegen Frauen zu verhindern? Forscherinnen und Forscher, die zu den Themen Religion und Geschlecht arbeiten, diskutierten über die Rolle von Religion bei struktureller Gewalt gegen Frauen. - Gestaltung: Julia Wötzinger

Weltfrieden - brandaktuell

Weltfrieden wünschen sich heute nur mehr angehende Schönheitsköniginnen, könnte man zynisch meinen. Für den Schweizer Theologen Hans Küng, den mittlerweile fast 90-jährigen Gründer des Projektes Weltethos, war Weltfrieden nie bloß eine Utopie, sondern ein konkretes Ziel. Und sein Anfang der 1990er Jahre formuliertes Anliegen bleibt weiter brandaktuell, wie die Schlagzeilen rund um die Welt zeigen.

Die Initiative Weltethos Österreich hat kürzlich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften in die Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Österreich eingeladen, um sich gemeinsam am großen Thema Weltfrieden abzuarbeiten.

Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaftlichkeit - könnten sich darauf alle einigen? Alle Menschen? Weltweit? Alle Kulturen? Alle Religionen? Ohne ein verbindliches, gemeinsames Ethos, wird es jedenfalls keinen Weltfrieden geben, so der Tenor der Veranstaltung. - Gestaltung: Kerstin Tretina

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 6.12.2017 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Links: