Autofahrersprache

Steigen Sie jetzt bald ins Auto, um in die Arbeit zu fahren? Der engagierte burgenländische Geistliche Ernst Pöschl ist rund 40.000 km jährlich mit dem Auto unterwegs – etwa wenn er zu Sozialprojekten fährt oder Gefangene in der Haft besucht.

Morgengedanken 15.1.2018 zum Nachhören:

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Autofahrer haben eine eigene Sprache entwickelt. Hupen ist oft ein Ausdruck des Ärgers! Wie fährst Du?“ Mit vielen Schimpfwörtern wird der andere Autofahrer bedacht. Und der, den es betrifft? Er schimpft in seinem Wagen lautstark zurück. Ich habe es mir zu Gewohnheit gemacht, in so einem Fall zu sagen: „Der Herr segne Dich. Er schenke Dir alles Gute!“

Msgr. Ernst Pöschl
ist Geistlicher Assistent der Katholischen Arbeiterbewegung in der Diözese Eisenstadt

Menschenfreundlichkeit auf der Straße

Das Anblinken ist eine leisere Form, daran zu erinnern, dass es Zeit ist weiterzufahren. Mehrfaches Anblinken der Fahrer im Gegenverkehr kann auch eine Hilfe für die anderen sein, weil damit gewarnt wird: „Achtung, es wird die Geschwindigkeit gemessen!“ Es gibt aber auch das freundliche Handzeichen. Ich mache es immer wieder auf einer Einfahrtstraße in der Großstadt. Die Kolonne bewegt sich nur im Schritttempo. Autos aus der Seitenstraße haben oft lange nicht die Möglichkeit, sich einzureihen. (Als ich einmal weitergefahren bin, hat genau der Fahrer vor mir, dem ich es zuvor erlaubt habe, einem anderen Fahrer das Zeichen gegeben, sich einzureihen.)

Ich habe mich damals an das Wort der Bibel erinnert: „Erschienen ist uns die Güte und Menschenfreundlichkeit unseres Heilands und Erlösers.“ Wäre es nicht schön, wenn diese Haltung der Güte und Menschenfreundlichkeit auf den Straßen mehr Platz gewinnen würde? Wie viel Stress und Ärger könnte man sich dadurch ersparen!