Schluss mit lustig
Morgengedanken 22.1.2018 zum Nachhören:
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Montag ist Alltag von vorne. Dabei ist ein ausreichender Schlaf Garant dafür, mit neugierigem Blick und ohne Last den Tag zu beginnen, mit offenen Augen die Welt weiter zu entdecken.
Richard Pirker
ist römisch-katholischer Pfarrer von St. Peter und St. Modestus in Klagenfurt
Zeit für Wunder
Danach erst kommt die Psyche, - und alle Vergewisserung mit ihr, - wäre da nicht die Uhr, die tickt. Diese ‚gestundete Zeit‘, wie es Ingeborg Bachmann so worttreu benennt, ist für viele eine Gehetzte: Sei es beim Aufstehen, Arbeiten, bis zum Nicht-Einschlafen-Können. Unser Alltag scheint für Wunder nichts übrig zu haben und bleibt selbst für einen kurzen Moment ‚Gott spüren‘ meist zu kurz. „Auf nichts war Verlass. Nur auf Wunder“ schrieb Mascha Kaleko in ihrem Gedicht „Die frühen Jahre“.
Ein solch‘ hastiges Lebensgefühl unterscheidet uns von Menschen früherer Generationen, die so viel weniger hatten an Lebensqualität, dafür mehr Sinn für die Bedeutung von Besonderem. In Irland sagt man: Als Gott die Zeit gemacht hat, hat er genug davon gemacht. Heinrich Böll zitiert dieses Wort in seinem Irischen Tagebuch. Von wem sind wir geprägt und wer wollen wir sein? Guten Wochenstart mit viel Zeit für Wunder, die Gott uns schenkt!