Evangelischer Gottesdienst am 30.3. aus Oberösterreich

Der Karfreitagsgottesdienst wird aus der Justizanstalt Garsten in Steyr übertragen.

Die Botschaft vom Karfreitag ist gerade für Menschen im Gefängnis von besonderer Bedeutung: Tiefgreifende Erlebnisse und Erfahrungen verbinden sie mit Jesus Christus. Auch er wurde gefangengenommen, angeklagt, verurteilt. Ihm wurde ebenso der Prozess gemacht und die Strafe wurde an ihm vollzogen. Schließlich haben die meisten seiner Jünger, seine Freunde, ihn verlassen. Eine Erfahrung, die nicht wenige Gefangene auch heute machen müssen.

Licht am Ende des Tunnels

Gefängnisseelsorger ist der evangelische Pfarrer Friedrich Rößler: „Viele von den Gefangenen sind einsam, nachdem die Familie und die Freunde sich zurückgezogen haben. So hat auch Jesus ‚im Strafvollzug‘ das Ausgeliefertsein an Menschen und Institutionen erlebt. Da sind die Orientierung und die Suche nach einem Halt an dem, der Ähnliches erlebt hat, naheliegend.“ Für glaubende Menschen kann dieses Leiden des Jesus von Nazareth, der als Messias, übersetzt Christus, bekannt wird, durchaus als Zuspruch und Mit-Leiden erfahren werden.

Evangelischer Gottesdienst
Karfreitag, 30.3.2018, 10.05 Uhr, Ö1

So trifft die Botschaft vom Karfreitag in einer besonderen Weise die Situation der Gefangenen und stellt sie in den Horizont der Hoffnung des christlichen Glaubens. Viele Gefangene in der Justizanstalt Garsten haben so ihre Situation neu definiert und neue Perspektiven für ihr Leben gewonnen. „Im Gottesdienst am Karfreitag erleben wir die aktuelle und besondere Bedeutung der Botschaft von Jesus Christus im Leiden und Sterben - und dann auch in der Auferstehung“, sagt der Seelsorger. Symbolisiert doch die Osterkerze: Es gibt Licht am Ende des Tunnels. Es gibt auch eine Zeit nach der Haft.

„Die Auferstehung Jesu bedeutet, dass auch wir auferstehen werden“, so Pfarrer Friedrich Rößler. Er arbeitet seit Jahrzehnten in Steyr und ist daher auch der Seelsorger für die meist langjährig inhaftierten Männer in der Justizanstalt Garsten. Einmal im Monat feiern sie gemeinsamen Gottesdienst – nicht zuletzt um die Inhaftierten zu trösten und zu ermutigen.

Ostern gehört zu den wichtigsten Festen für Christinnen und Christen. Der Glaube vieler ist: Jesus Christus hat den Tod überwunden. Das kann Auswirkungen für das Leben haben, die befreien.

Der Gottesdienst wird auch live im Deutschlandfunk ausgestrahlt.

Gottesdienst 30.3.2018 zum Nachhören:

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