Afghanische Mädchen in Österreich

Themen: Das Leben von afghanischen Frauen und Mädchen in Österreich; Flüchtlingsdienst über die aktuelle Situation in Syrien

Hatise, Malia und die afghanischen Mädchen – Ein Einblick in ihre fragile Lebenswelt in Österreich

Sie machen wieder Schlagzeilen: Ein Afghane geht mit einem Messer am Wiener Nestroyplatz wahllos auf eine Familie los, später auf einen Landsmann am Praterstern. An diesem Hotspot prügeln wenige Tage später zig Afghanen aufeinander ein. Wieder ein paar Tage später eine Messerstecherei zwischen afghanischen Männern im 20. Wiener Bezirk und eine in Innsbruck. In vielen Medien verschwimmt die Grenze zwischen realer Bedrohung und Horror-Szenario.

Praxis
Mittwoch, 21.3.2018, 16.05 Uhr, Ö1

Wer kommt aber in der Diskussion de facto nicht vor bzw. nicht zu Wort? Afghanische Mädchen und Frauen. Auch sie sind vor einiger oder erst vor kurzer Zeit nach Österreich geflohen, müssen hier ihren Weg finden. Im Jahr 2016 ist fast so vielen Frauen wie Männern aus Afghanistan rechtskräftig Asyl gewährt worden. Der Kultur-Clash und die Umstellung auf die österreichische Gesellschaft sind für afghanische Frauen noch größer. Aber, vor allem die jungen Frauen und Mädchen, scheinen damit schneller und besser fertig zu werden als ihre Brüder, Väter und Ehemänner, hat Kerstin Tretina in Erfahrung gebracht. Die Mädchen gieren nach Bildung, sozialem Aufstieg und nach Freiheiten. Ziemlich genau vor einem Jahr war an dieser Stelle von den vermeintlichen Bad Boys aus Afghanistan die Rede, nun sprechen ihre oftmals unauffälligen Schwestern. - Gestaltung: Kerstin Tretina

„Hölle auf Erden“ - Regionaldirektor des Jesuiten Flüchtlingsdienstes Naher Osten berichtet aus Syrien

Mehr als 350.000 Tote: Das ist die Zahl, die die UNO nach sieben Jahren Bürgerkrieg in Syrien dieser Tage veröffentlicht hat. UNO-Generalsekretär António Guterres sprach wörtlich von einer „Hölle auf Erden“. Und die UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, teilte bereits Ende Februar mit, dass man „keine Worte mehr habe, um das Leid der Kinder und die eigene Empörung zu umschreiben“.

Pater Nawras Sammour Regionaldirektor des Jesuiten Flüchtlingsdienstes Naher Osten

ORF/Maria Harmer

Pater Nawras Sammour, Regionaldirektor des Jesuiten Flüchtlingsdienstes Naher Osten

Der Konflikt hatte am 15. März 2011 mit Demonstrationen in der Hauptstadt Damaskus sowie in anderen Städten begonnen. Die Spannungen eskalierten, als die Regierung mit Gewalt gegen die Proteste vorging.

Nun, zu Beginn des achten Bürgerkriegsjahres, konzentrieren sich die Kämpfe erneut auf Damaskus und die Region Ost-Ghouta. Pater Nawras Sammour, der Regionaldirektor des Jesuiten Flüchtlingsdienstes Naher Osten, ist direkt aus Damaskus nach Wien gekommen und spricht über die aktuelle Situation. - Gestaltung: Maria Harmer

Moderation: Alexandra Mantler

Praxis 21.3.2018 zum Nachhören:

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Buchhinweis:

Josef Kohlbacher und Leo Schiocchet (Eds.): „From Destination to Integration - Afghan, Syrian and Iraqi Refugees in Vienna. ISR-Forschungberichte 45“. Wien 2017, Verlag ÖAW

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