Man muss auf dem Grund gewesen sein

Themen: 1300 Jahre Rupert von Salzburg; Der Kreuzweg der Malerin Maria Schwarz; Über Religions- und Meinungsfreiheit und Diskriminierung; Bibelessay von Regina Polak

Ein österlicher Heiliger - 1.300 Jahre Rupert von Salzburg

An einem Ostersonntag vor genau 1.300 Jahren soll der berühmte Patron Salzburgs gestorben sein, der erste Abt von St. Peter und als Heiliger verehrte Bischof von Worms und Salzburg, Rupertus. Es kann davon ausgegangen werden, dass das der 27. März 718 war.

Lebenskunst
Sonntag, 25.3.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Die Kirchenväter hatten im ersten Jahrtausend die Höhepunkte der christlichen Heilsgeschichte datumsmäßig am antiken Jahresbeginn, dem 25. März, festgemacht: die Welterschaffung, die Menschwerdung Jesu in Maria genau neun Monate vor Weihnachten, die Erlösung am Karfreitag. Wenn nun der 25. März in der früheren Zeitrechnung ein Karfreitag war, dann war der 27. März der „Tag der Auferstehung“. Und das soll wiederum sehr gut zu Rupert passen, meint sein Namensvetter, der in Salzburg geborene katholische Theologe und Kirchenhistoriker Rupert Klieber.

Zum 1300. Todestag Ruperts von Salzburg

Man muss auf dem Grund gewesen sein - Der Kreuzweg der Malerin Maria Schwarz

Mit dem Palmsonntag verdichten sich im Christentum liturgisch und dramatisch-dramaturgisch die biblischen Erzählungen, die auf Ostern hinführen, kurz zusammengefasst mit den zwei Worten: Hinabsteigen und Auferstehen. Anders ausgedrückt: Man muss auf dem Grund gewesen sein, um das Leben wieder zu gewinnen. Seit Jahrhunderten ist es in der katholischen Kirche üblich, den Weg, den Jesus von Nazareth der Überlieferung nach von der Verurteilung bis zum Tod am Kreuz gegangen ist, nachzugehen. Dieser Pilgerbrauch aus dem Heiligen Land wurde von Franziskanern im 14. Jahrhundert zu einer Art Volksandacht entwickelt. Und bis heute widmen sich bildende Künstler und Künstlerinnen den Stationen dieses sogenannten Kreuzwegs. Martin Gross hat eine solche Künstlerin in der Pfarrkirche von Wien-Strebersdorf getroffen und sich mit ihr einen ihrer gemalten Kreuzwege angesehen.

Stress statt Trost - Oder: Wo beginnt die Religions- und Meinungsfreiheit und wo endet eine diskriminierende Haltung?

Wer in der vorösterlichen Zeit - aber durchaus auch zu anderen Zeiten - christliche Gottesdienste besucht, dem oder der könnte auffallen, dass in manchen der dort gelesenen Bibelstellen und liturgischen Texten, „die Juden“ - salopp gesagt - nicht gut wegkommen. Und das, obwohl auch Jesus und seine Anhänger Juden und Jüdinnen waren … Ursachen dafür sind unter anderem Polemiken der biblischen Autoren ihrer Herkunftsreligion gegenüber, aber auch schwer verständliche theologische Bilder und Aussagen. 1.800 bis 1.900 Jahre nach Abfassung der Texte kann das, wenn es nicht erklärt wird, fatale Folgen haben. Und es irritiert sensible Gottesdienstbesucher, zumal, wenn sie Juden oder Jüdinnen sind. Die PR- und Kommunikationsberaterin Susanne Eiselt mit diesbezüglichen Erfahrungen – und Schlussfolgerungen des katholischen Theologen und Judaisten Wolfgang Treitler.

Stress statt Trost

Weil das Böse nicht das letzte Wort haben darf - Bibelessay zu Markus 11, 1 - 10

Auch die katholische Theologin und Religionssoziologin Regina Polak hat sich mit den liturgischen Texten der Karwoche auseinandergesetzt - verfasst in der Urkirche von aus dem Judentum kommenden „Judenchristen“ und von „Heidenchristen“. Diese Texte beginnen mit dem am Palmsonntag in katholischen Messen zu hörenden Evangelienabschnitt. Er führt in die Zeit, als sich Jesus von Nazareth mit seinen Anhängern auf das Pessach- oder Pascha-Fest vorbereitet hat, das sogenannte „jüdische Osterfest“, und in Jerusalem eingezogen ist.

Bibelessay zu Markus 11, 1 – 10

Moderation: Doris Appel

Lebenskunst 25.3.2018 zum Nachhören:

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