Gott ist der Handelnde

Leistungsstark, konkurrenzfähig, dynamisch – Eigenschaften, die heute besonders hoch bewertet werden. Stellt sich die Frage: Muss man auch Gott gegenüber ständig zu Höchstleistungen bereit sein?

Morgengedanken 10.4.2018 zum Nachhören:

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Die Geschichte der Berufung Samuels im dritten Kapitel des 1. Samuelbuches finde ich überaus tiefgehend: Sie zeigt mir, dass Berufung immer von Gott ausgeht. Keiner beruft sich selbst, sondern Gott ist der zuerst Handelnde.

Dietmar Stipsits
ist röm.-kath. Pfarrer des burgenländischen Seelsorgeraumes Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf

Gott ruft in der Stille

Wer Gottes Stimme vernehmen will, muss dem Lärm des Alltags entfliehen und sich in die Stille begeben. Und das ist gerade in unserer Zeit alles andere als einfach. Wer ein Lernender oder eine Lernende auf dem Weg zu Gott sein möchte, der bedarf der Hilfe eines Erfahrenen, eines Meisters, einer Meisterin, der, die ihn auf seinem Weg begleitet und beisteht.

Manchmal befinde ich mich in existenziellen Krisensituationen in meinem Leben, und dann meine ich meistens, jetzt müsse ich der Aktive sein, muss ich etwas leisten/tun, um die Situation zu meistern. Die Berufung des Samuel sagt mir, dass Wesentliches dann geschieht, wenn ich schlafe, wenn ich also der Passive bin, der, der offen ist, um zu empfangen. Und das gelingt mir – sagt mir die Geschichte – in der Stille und nicht in der Geschäftigkeit.