Glaube Liebe Hoffnung

Themen: Autobiografie von „Frau Gertrude“ Pressburger; Ausstellung über Kunst und Kirche in Graz; Zu spät für die Kirche - neues Buch von Martin Werlen; Bibelessay von Gustav Schörghofer

Begegnung mit Frau Gertrude – Schlaglichter einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit

Gertrude Pressburger hat Auschwitz überlebt – als Einzige ihrer Familie. Jahrzehntelang hat sie über den Mord an ihren Eltern und ihren zwei Brüdern geschwiegen. Dass sie heute mit 90 Jahren ihre Geschichte erzählt, liegt an ihrer Begegnung mit einer Journalistin, die um 62 Jahre jünger ist als sie.

Lebenskunst
Sonntag, 15.4.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Die 28-jährige Marlene Groihofer hat die Erinnerungen der Wienerin aufgezeichnet. Unter dem Titel „Gelebt, erlebt, überlebt“ ist Gertrude Pressburgers Autobiografie erschienen. Bekannt geworden ist „Frau Gertrude“ schon zuvor mit ihrem Unterstützungs-Video für Alexander van der Bellen im Bundespräsidentschaftswahlkampf. Marlene Groihofer mit einem Einblick in eine sehr persönliche generationenübergreifende Zusammenarbeit.

Glaube Liebe Hoffnung – Hochkarätige Ausstellung in Graz

Welchen Wert haben Religion, Glaube, Spiritualität und deren Rituale in einer weitgehend säkularen Gesellschaft?

Im Rahmen des Jubiläums „800 Jahre Diözese Graz-Seckau“ entstand als Kooperation zwischen dem Kunsthaus Graz und dem KULTUM – Kulturzentrum bei den Minoriten die groß angelegte Ausstellung „Glaube Liebe Hoffnung“, die das Verhältnis zwischen zeitgenössischer Kunst und Kirche beleuchtet und am 12. April eröffnet wurde. Mit über 50 Arbeiten widmen sich die beiden Ausstellungshäuser diesem Thema. – Gestaltung: Alina Samonig

Zu spät? – Wenn in der Kirche nichts beim Alten bleibt

„Für die katholische Kirche ist es 5 vor 12!“, mahnen immer wieder kritische Stimmen, die zu kirchlichen Reformen drängen. Dass es allerdings schon zu spät sei, hört man so gut wie nie. Doch genau diese These stellt ein prominenter Vertreter der katholischen Schweiz in seinem jüngsten Buch auf. „Zu spät. Eine Provokation für die Kirche. Hoffnung für alle“. Unter diesem Titel findet man das aktuelle Buch von Alt-Abt Martin Werlen in den Buchhandlungen. Der 1962 im Kanton Wallis geborene Schweizer Benediktiner war 12 Jahre lang Abt der Abtei Einsiedeln. 2013 gab er das Amt ab und lehrt dort seither Entwicklungs- und Religionspsychologie. In seinem Buch stellt er eine radikale Diagnose für die Kirche und den Glauben heute: schönreden hilft nicht mehr. Es wäre an der Zeit, den Glauben neu zu entdecken. – Gestaltung: Adriana Thunhart

„Fasst mich doch an“ – Bibelessay zu Lukas 24, 35 - 48

Es ist eine der Erzählungen im Gefolge der Auferstehung des Jesus aus Nazareth wie sie gegen Ende des ersten Jahrhunderts im Lukasevangelium zu lesen steht, die in den römisch-katholischen Messfeiern für den zweiten Sonntag nach Ostern als Evangelientext vorgesehen ist. Der katholische Theologe und Kunsthistoriker Gustav Schörghofer ist Mitglied des Jesuitenordens und bezieht in seine Überlegungen auch Passagen eines Briefes ein, den ihm der österreichische Autor Julian Schutting über diese Bibelstelle geschrieben hat.

Bibelessay zu Lukas 24, 35 – 48

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 15.4.2018 zum Nachhören:

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Buchhinweise:

  • Gertrude Pressburger, Marlene Groihofer, „Gelebt, erlebt, überlebt“, Verlag Zsolnay
  • Martin Werlen, „Zu spät: Eine Provokation für die Kirche, Hoffnung für alle“, Verlag Herder