Vertrauen

Heute schon geflunkert? Vielleich eine kleine Notlüge am Telefon? Auch und gerade im Freundes- und Familienkreis wird mit der Wahrheit gern kreativ umgegangen.

Morgengedanken 28.4.2018 zum Nachhören:

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„Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln.“ Über diese Stelle aus dem 3. Johannesbrief bin ich als Vater von drei Töchtern gestolpert.

Harald Kluge
ist Pfarrer der Reformierten Stadtkirche Wien

Jeden Abend stelle ich dieselbe Frage an Ruth, Ronja und Penny: „Habt ihr schon die Zähne geputzt?“ Und die Kleinste mit ihren vier Jahren, Penny, läuft dann eifrig los und putzt sich munter die Zähne, mehrmals, bis sie blitzen und blinken. Ronja die mittlere, ist da schwerfälliger, aber macht sich nach mehrmaligem Erinnern auch auf den kurzen Weg ins Badezimmer. Die älteste unserer Töchter verschwindet meistens, irgendwohin, ist nicht aufzustöbern.

Wenn ich sie dann abends vorm Zubettgehen sehe, und frage: „Hast du Zähne geputzt?“, schaut sie mich an und sagt: „Ja!“ Ich vertraue meinen Töchtern. Ein bisserl Schwindeln da und dort, wer macht das nicht von uns. Wir lügen alle täglich mehrmals. Trotzdem würde ich mir manchmal wünschen, dass so ein Vertrauen zueinander nicht nur daheim gilt. Gott können wir kaum eine größere Freude machen, als dass wir in der Wahrheit wandeln, Wahrheit sagen und wahrhaftig mutig handeln.