Gegen den Strom der Gewohnheit

Es gibt sie immer wieder, und sie fallen einem auf - Menschen, die anders sind. Weil sie besondere Begabungen haben etwa - oder weil sie besonders liebenswürdig oder besonders integer sind.

Morgengedanken 29.4.2018 zum Nachhören:

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In den Apriltagen nach dem Osterfest ist ein apostolisches Schreiben von Papst Franziskus veröffentlicht worden. Es heißt: „Gaudete et exsultate“, freut euch und jubelt; und es beschäftigt sich mit einem scheinbar ganz altmodischen Thema: dem Heiligsein im Alltag, ganz normal, geerdet, ohne verdrehte Augen, ohne spektakuläre Wunder, ohne Entrückt- und Verrücktheiten. Dieses Schreiben nehme ich gerne zum Anlass, um mit Ihnen am frühen Morgen darüber nachzudenken.

Angelika Pressler
ist Leiterin der Personalentwicklung der Caritas Salzburg

Heiligkeit im Alltag

Angenommen, Sie werden gefragt: Was macht einen heiligen Christenmenschen aus? Was ist das Kernstück des Christentums? Und Sie sagen: Na, da ist einmal die Nächstenliebe. Und gab es da nicht auch diese Seligpreisungen? In denen es heißt: Selig, die arm sind vor Gott, selig die Sanftmütigen, die Trauernden, die Barmherzigen, selig, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit; Wenn Ihnen das einfällt, dann sind Sie schon auf einer sehr guten Spur.

Denn um der Heiligkeit im Alltag zu begegnen und sie zu leben, ihren Fußabdrücken zu folgen, da braucht es genau diesen Blick auf Sanftmut und nicht Hochmut, auf Armseligkeit und nicht auf Ruhm und Glorie, auf Barmherzigkeit und nicht auf Kaltschnäuzigkeit, auf Gerechtigkeit und nicht auf Rechthaberei. Heiligung des Alltags heißt dabei immer: Gegen den Strom der Gewohnheit zu schwimmen.