„Ein Stück Burgenland in Israel“

Ein Streifzug durch Kiryat Mattersdorf: Vor 80 Jahren wurde die jüdische Gemeinde von Mattersburg im Burgenland von den Nationalsozialisten ausgelöscht, vor 60 Jahren konnte sie in Israel, in Jerusalem, wieder aufgebaut werden.

Viele Mattersburger Jüdinnen und Juden wurden deportiert und ermordet, einige haben überlebt: unter ihnen die Rabbinerfamilie Ehrenfeld. Samuel Ehrenfeld war der letzte Rabbiner von Mattersburg – das bis 1924 Mattersdorf hieß. Er stand einer relativ großen Gemeinde vor, die für ihre „Mattersdorfer Gelehrsamkeit“ überregional bekannt war. Sie verfügte über eine Synagoge, ein rituelles Bad sowie einen Gemeinde- und Schuldiener, Schächter, Kantor und einen Totengräber. Mattersdorf/Mattersburg gehörte zu den sieben alten, jüdischen Gemeinden des Burgenlands („Siebengemeinden“), die unter dem Schutz der Fürsten Esterházy standen. Seit dem 16. Jahrhundert ist dort jüdisches Leben dokumentiert.

Memo
Montag, 21.5.2018, 19.05 Uhr, Ö1

Samuel Ehrenfeld konnte 1938 in die USA auswandern und gründete schon dort eine Gemeinde namens „Kiryat Mattersdorf“, sein Sohn tat Selbiges in Jerusalem. Sein Enkel Isaac Ehrenfeld ist nun der aktuelle Rabbiner der streng orthodoxen Gemeinde, wo die Mattersdorfer Tradition nicht zuletzt in der eigenen Torah-Schule („Yeshiwa“) gepflegt werden soll. Kerstin Tretina hat Kiryat Mattersdorf besucht; die Erinnerung an die burgenländische Heimat ist dort immer noch vital.

Ein MEMO-Streifzug am Pfingstmontag und zum Ende des Schawuot-Festes, an dem im Judentum die Sendung der Zehn Gebote und auch Erntedank gefeiert werden. Das Herabkommen des Heiligen Geistes auf die Jünger Jesu geschah laut christlicher Überlieferung ebenfalls an diesem jüdischen Fest und so wurde im Christentum aus Schawuot das Pfingstfest.

Gestaltung: Kerstin Tretina

Memo 21.5.2018 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar