Benedikt XVI. plant offenbar vierte Enzyklika

Der Papst hat nach vierwöchiger Urlaubspause seine Generalaudienzen wieder aufgenommen.

Papst Benedikt XVI. schreibt offenbar an einer neuen Enzyklika. Wie der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone am Mittwochabend bei einer Messe im norditalienischen Aosta-Tal sagte, habe Benedikt XVI. den dritten Teil seines Jesus-Buches über die Kindheit Jesu abgeschlossen. Nun werde es „vielleicht eine Enzyklika geben, die vierte seines Pontifikats“, so der Kardinal am Rand eines Gottesdienstes in seinem Ferienort Introd gegenüber Journalisten, berichtet „Radio Vatikan“.

Bereits seit längerem war über eine neue Papst-Enzyklika zum Thema „Glaube“ in zeitlicher Nähe zum „Jahr des Glaubens“ spekuliert worden, das am 11. Oktober beginnt. Die drei bisherigen großen Lehrschreiben von Benedikt XVI. befassten sich mit den Themen Liebe („Deus caritas est“, 2005), Hoffnung („Spes salvi“, 2007) sowie mit der katholischen Soziallehre („Caritas in veritate“, 2009).

Papst nimmt Audienzprogramm wieder auf

Benedikt XVI. hat am Mittwoch nach vierwöchiger Urlaubspause seine Generalaudienzen wiederaufgenommen. In päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo begrüßte er am späten Vormittag mehrere Tausend Besucher und Pilger aus aller Welt.

Papst Benedikt XVI. erteilt den Segen

Reuters/Giampiero Sposito

Benedikt XVI. erteilt Besuchern den Segen.

In seiner kurzen Ansprache unterstrich er die zentrale Bedeutung des Gebets für das Leben des Christen. Nur durch das Gebet könne der Gläubige eine personale Beziehung zu Gott aufbauen. Benedikt XVI. erinnerte an das schwere Erdbeben vom Frühjahr in der Region Emilia Romagna und bekundete Opfern und Geschädigten seine Verbundenheit.

Alfons Maria de Liguori

Der Gründer der Redemptoristen, der zu den populärsten Heiligen des 18. Jahrhunderts gehört, bezeichnete das tägliche persönliche Gebet und die Teilnahme an den Sakramenten als vorrangigen Weg zu einer persönlichen Gottesbegegnung.

Leicht gebräunt und sichtlich erholt begrüßte Benedikt XVI. die rund 5.000 Audienzgäste vor seiner Sommerresidenz oberhalb des Albaner Sees. Die Teilnehmer hatte sich auf dem Vorplatz des Papstpalastes versammelt, das Podium des Kirchenoberhaupts war im Eingangsbereich des monumentalen Gebäudes aufgestellt. „Wer betet, wird sicher gerettet, wer nicht betet, geht sicher verloren“, zitierte Benedikt XVI. in seiner Ansprache den Tagesheiligen Alfons Maria de Liguori.

In einer von Rigorismus geprägten Epoche habe der Heilige Alfons Maria de Liguori die Güte und das Verzeihen Gottes herausgestrichen, führte der Papst aus. Er habe das Gebet als „notwendigen und sicheren Weg zur Erlangung des Heils und aller Gnaden, die wir in seiner Nachfolge notwendig haben“, bezeichnet. Das Gebet gebe in allen Lebenssituationen Ruhe und Sicherheit, ganz besonders in Momenten der Prüfung und der Schwierigkeiten.

(KAP)