Vatikan: Keine Angst vor Marslandung

Der Leiter der Vatikanischen Sternwarte erhofft sich von der „Curiosity“-Mission Erkenntnisse über außerirdisches Leben.

Er freue sich über den erfolgreichen Start der Mission und sei auf die Ergebnisse gespannt, sagte Jose Gabriel Funes, der Leiter der Vatikanischen Sternwarte, am Montag gegenüber „Radio Vatikan“. Dann werde man sehen, ob der Mensch mehr über den Mars und die Möglichkeit organischer Elemente auf der Oberfläche des Planeten erfahren kann.

Jose Gabriel Funes

EPA/ANSA/Maurizio Brambatti

Jose Gabriel Funes

Die Sonde „Curiosity“ war am Montag nach acht Monaten Flug auf dem Mars gelandet und hatte kurz darauf die ersten Bilder zur Erde gesendet. Zwei Jahre lang soll sie auf dem Roten Planeten nach Spuren von Leben suchen.

Die Kirche habe keine Angst vor der Wissenschaft und neuen Entdeckungen, entgegnete Funes auf die Frage, ob Katholiken von der Suche nach außerirdischem Leben etwas zu fürchten hätten. Der Vatikan unterhalte eine Sternwarte, weil die Kirche sich der Forschung verpflichtet fühle. „Was auch immer die Wahrheit sein mag, wir sind offen hinsichtlich neuer Ergebnisse, sobald sie von der Wissenschaftsgemeinde bestätigt sind“, so der Jesuit.

Evolutionstheorie neu überdenken?

Nach den Worten des Dominikaners Jacques Arnould, der das französische Zentrum für Raumfahrtforschung CNES in ethischen Fragen berät, hätte ein Fund von Lebensspuren auf dem Mars viele Folgen. So müssten womöglich die Evolutionstheorie überprüft und neue philosophische Fragen über das Leben beantwortet werden, sagte Arnould im Gespräch mit „Radio Vatikan“.

Für die Theologie stellten sich die Fragen, ob Gott auch andere Menschheiten erschaffen könne und ob diese auch der Erlösung bedürften, sagte Arnould. Über die Möglichkeit mehrerer Welten sei jedoch bereits im 13. und 14. Jahrhundert an der Universität von Paris debattiert worden, so der Dominikaner.

(KAP)

Links: