Muslime feiern Ende des Ramadan

Am Sonntag endet die islamische Fastenzeit mit einem dreitägigen Fest. Nach dem Opferfest ist das Ende des Ramadan das wichtigste Fest im Islam. Das Datum für das Fastenbrechen ist jedes Jahr ein anderes.

Mit dem Fest des Fastenbrechens endet am Sonntag für die mehr als 1,2 Milliarden Muslime weltweit die 30-tägige Fastenzeit. Während des Ramadan verzichteten die Gläubigen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf jede Form von Essen und Trinken, dasselbe gilt für Rauchen und Sex. Einer aktuellen Studie zufolge beachten im globalen Durchschnitt 93 Prozent der Muslime das Fastengebot, 77 Prozent praktizieren das pflichtgemäße Almosengeben.

Ähnlicher Stellenwert wie Weihnachten

Das Datum für das Fest des Fastenbrechens ist jedes Jahr ein anderes, da es sich nach den Mondmonaten richtet, die zwischen 29 und 30 Tage lang sind. Das dreitägige Fest beginnt, wenn mit dem Erscheinen der neuen Mondsichel der zehnte Monat (Shawwal) anbricht. Für Muslime hat das Ramadan-Ende Id al-Fitr bzw. Ramazan-Bayram) etwa den gleichen Stellenwert wie Weihnachten für Christen. Die Kinder bekommen Geschenke, und es wird besonders der Familie und auch entfernterer Verwandter gedacht. Nach dem Opferfest ist das Ende des Ramadan das wichtigste Fest im Islam.

Junger Mann feiert mit Feuerwerk Ende des Ramadan

EPA/Ali Ali

Ein junger Mann feiert das Ende des Ramadan mit einem Feuerwerk

Die erste wichtige Handlung ist das Id-Gebet in der Moschee. Zuvor muss noch die Pflicht der Zakat (al-Sadaka) verrichtet werden, eine Abgabe für die Armen, die eine der sogenannten „fünf Säulen“ des Islam bildet. Das Ende des Ramadan, in dem nach islamischer Vorstellung die Tore der Hölle geschlossen sind, gilt als besonders „segensreiche“ Zeit. Wer in diesem Zeitraum stirbt, dem ist der Eintritt ins Paradies sicher.

Sanac: Fasten als „Herausforderung“

„Das Fasten im Hochsommer war für den ein oder anderen sicherlich eine große Herausforderung. Möge Allah unser aller Fasten annehmen und uns dafür reichlich belohnen, mit einer tiefer gewordenen Spiritualität, neuen und guten Einsichten und Erfahrungen unseren eigenen Grenzen gegenüber und denen der anderen“, schreibt Fuat Sanac, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), am Freitag auf der Website der IGGiÖ.

Kothgasser übermittelt Segenswünsche

Zum Ramadan-Ende hat der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser Segenswünsche an die Islamische Glaubensgemeinschaft zum Ausdruck gebracht. „Jedes Jahr dürfen wir Christen in vielfältiger Weise an Ihrer heiligen Fastenzeit Ramadan teilnehmen. Gerne nehmen wir die Einladungen zur Feier friedlichen Fastenbrechens an - vor allem aber liegt uns am Herzen, mit Ihnen den Sinn dieser kostbaren Zeit zu erschließen“, schreibt Kothgasser, der in der Österreichischen Bischofskonferenz für den Kontakt zu den Weltreligionen zuständig ist.

Kothgasser weist in seinem Schreiben unter anderem auf die Gefahr „ungehemmter religiöser und politischer Fanatismen furchtbaren Ausmaßes“ hin und hält wörtlich fest: „Möge ein Fasten zu Ehren des friedensstiftenden Gottes jene unbeirrbare ‚Mitte der Gläubigen‘ schützen oder wieder herstellen, die ein Hoffnungszeichen für die Menschheit bleibt.“ Es gelte, „an diesem Frieden mitzuwirken, indem wir um Gottes Willen auf Rache verzichten und im Dienst des Friedens zu handeln lernen“.

religion.ORF.at/KAP

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