200.000 besuchen aufgebahrten Kardinal Martini

Italien trauert um den am Freitag gestorbenen Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini.

Mehr als 200.000 Menschen erwiesen seit Samstag dem im Mailänder Dom aufgebahrten früheren Erzbischof die letzte Ehre, teilte die Erzdiözese am Montag mit. Darunter waren auch Ministerpräsident Mario Monti, Innenministerin Anna Maria Cancellieri, der Parteichef der mittelinken PD, Luigi Bersani, und die Vorsitzende des Gewerkschaftsbunds CGIL, Susanna Camusso. Auch der Leiter des islamischen Zentrums von Mailand, Abdel Hamid Shaari, defilierte am Sarg des toten Kardinals. Die Menschenschlange zum Dom, der über Nacht offen geblieben war, habe am Sonntag fast einen Kilometer betragen, berichtet die Tageszeitung „Corriere della Sera“.

Aufbahrung von Kardinal Carlo Maria Martini

ANSA/EPA/Matteo Bazzi

Hunderttausende erwiesen Kardinal Martini die letzte Ehre.

Montagmittag wurde der Dom geschlossen, die Begräbnisfeier für Martini beginnt um 16.00 Uhr und wird im öffentlich-rechtlichen Fernsehen RAI und in weiteren Sendern übertragen. Die Trauerfeier wird der Mailänder Kardinal Angelo Scola leiten, auch sein Vorgänger Kardinal Dionigi Tettamanzi wird an der Liturgie teilnehmen. Eine Botschaft von Papst Benedikt XVI. soll Kurienkardinal Angelo Comastri verlesen.

Die anschließende Beisetzung Martinis soll in privater Form gehalten werden. Der Jesuit und Bibelwissenschaftler Martini, der die lombardische Erzdiözese von 1979 bis 2002 geleitet hatte, soll seine letzte Ruhe an einem prominenten Ort auf der linken Seite des Mailänder Doms finden: Vor dem Kreuz des heiligen Karl Borromäus (1538 bis 1584), einem der bedeutendsten Erzbischöfe Mailands.

KAP

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