Studie: Je älter, desto religiöser

Die zunehmende Offenheit für Religion und Kirche mit fortschreitendem Alter hat jetzt eine neue Studie des Wiener Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) bestätigt.

Auch dass Frauen an diesen Bereichen durchschnittlich deutlich interessierter sind als Männer (die am Freitag veröffentlichten Daten sprechen von einem Verhältnis von 46 zu 36 Prozent) geht aus vergleichbaren früheren Umfragen hervor. Und weiter: Höher Gebildete messen Religion und Kirche tendenziell weniger Bedeutung für ihr Leben bei als Pflichtschulabsolventen. Am wenigsten fromm sind Wiener und Burgenländer, am frömmsten Salzburger und Vorarlberger.

Zugrunde liegt diesen Ergebnissen eine repräsentative Befragung von mehr als 3.000 Österreicherinnen und Österreichern über 15 Jahren, die das Meinungsforschungsinstitut „Spectra Linz“ im Auftrag des IFT alle fünf Jahre durchführt. Gesundheit (99 Prozent) liegt in der Reihung der Wichtigkeit „immer schon an erster Stelle, seit wir die Untersuchung durchführen“, sagte IFT-Leiter Peter Zellmann. Es folgen die ebenfalls stabil wichtigen Bereiche Familie/Partnerschaft (97) sowie Bekannte/Freunde (95).

Österreicher schätzen Verlässlichkeit

Einig seien sich die Österreicher auch bei jenen Eigenschaften, die sie an anderen Menschen schätzen. Am wichtigsten ist ihnen Verlässlichkeit. Wichtig sind außerdem Verantwortungsbewusstsein, Humor und Toleranz. Abgenommen hat hingegen die Bedeutung von Eigenschaften wie „familiär“ oder „häuslich“. Auch Bescheidenheit ist nur mehr zehn Prozent der Befragten bei anderen Menschen wichtig.

Generell habe Politik in den letzten Jahren stark an Wichtigkeit verloren. „Die Bedeutung hat in allen Bevölkerungsbereichen abgenommen, besonders stark aber bei Jugendlichen“, erklärte Zellmann. Ausschlaggebend dafür seien die politische Kultur, der Diskussionsstil in Schulen und im familiären Umfeld sowie die Medien. „Dort wo der Boulevard zuschlägt, ist das Interesse nicht so ausgeprägt“, erklärte Zellmann.

KAP

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