„Flamme der Wahrheit“ in Österreich angekommen

Der tibetisch-buddhistische Mönch Thebten Wangchen begleitet die „Flamme der Wahrheit“ bei ihrem internationalen Protest-Staffellauf zugunsten der Menschenrechtssituation der Buddhisten in Tibet.

Dienstagvormittag traf die „Flamme der Wahrheit“ - ein symbolisches Feuer - in Wien vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz ein. Um auf die problematische Situation in Tibet aufmerksam zu machen, wurde wie Aktion des tibetischen Exilparlaments am 6. Juli 2012, dem 77. Geburtstag des Dalai Lama, in Indien gestartet. Für Mittwoch wird der Protest-Staffellauf in Linz und für Donnerstag in Salzburg erwartet.

Tibeter hoffen auf Verbesserungen

Der tibetische Mönch und Abgeordnete zum tibetischen Exilparlament Thebten Wangchen übergab die „Flamme“ an Djoree Sangpo, den Obmann der Tibetergemeinschaft Österreichs. „Die Tibeter hoffen, dass der bevorstehende Führungswechsel in China zu einer Verbesserung zugunsten der Menchenrechte in Tibet führen wird“, sagte Wangchen am Dienstag in Wien.

Die Welle von Selbstverbrennungen in Tibet habe gezeigt, dass die bisherige harte Politik gegenüber den Tibetern keine sinnvolle Perspektive bietet. Eine Fortsetzung der bisherigen Politik könne die Situation weiter eskalieren lassen - die neue chinesische Führung müsse daher die fundamentalen Rechte der Tibeter respektieren, so Thebten Wangchen.

Europakarte mit der Route des Fackellaufs zugunsten Tibets.

Save Tibet Austria

Die Route der „Flamme der Wahrheit“ durch Europa

Die Aktion findet in mehr als 30 Ländern auf fünf Kontinenten - Nordamerika, Europa, Asien, Afrika und Australien - statt. Die Europaetappe des Fackellaufs begann am 2. September 2012 und umfasst 23 Länder. Lobsang Gyalpo, Sprecher von „Save Tibet Austria“, rief die östrerreichische Bundesregierung dazu auf, die Tibeter zu unterstützen.

„Wir ersuchen das demokratische Österreich eindringlich, aktiv zu werden und die Vereinten Nationen zum Handeln zu drängen“, sagte er. Die UNO müsse das Thema Tibet diskutieren. Von China müssten die gleichen Menschenrechtsstandards eingefordert werden wie von anderen Staaten, so Gyalpo.

Demonstration "Globaler Staffellauf für Menschenrechte" - Kundgebung in Wien

ORF/Marcus Marschalek

Zu einer Kundgebung am Ballhausplatz in Wien Versammelte mit Transparent: „Österreich für Menschenrechte in Tibet“

Forderungen an die UNO:

  • Die Vereinten Nationen sollen die Tibet-Frage auf Basis der von ihr 1959, 1961 und 1965 erlassenen Resolutionen diskutieren und sich fortlaufend für die Erfüllung der Inhalte dieser Resolutionen einsetzen.
  • Eine unabhängige internationale Untersuchungskommission soll die fortdauernde Krise in Tibet untersuchen.
  • Die Vereinten Nationen sollen die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Erfüllung der grundlegenden Bedürfnisse der Tibeter in Tibet gewährleistet werden.
  • Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden Hunderttausende Unterschriften in vielen Ländern gesammelt. Der historische Staffellauf wird am 10. Dezember mit der gleichzeitigen Überreichung der Gesuche und Unterschriften im UNO-Hauptquartier in New York City, dem UN=-Menschenrechtsrat in Genf und dem UNO-Informationsbüro in Neu Delhi enden.

Seit 2008 gingen die chinesischen Sicherheitskräfte besonders hart gegen die Tibeter vor. Als Konsequenz verbrannten sich insgesamt 55 Tibeterinnen und Tibeter selbst, um eine friedliche Lösung der Tibet-Frage und die Rückkehr seiner Heiligkeit des Dalai Lama nach Tibet zu fordern.

religion.ORF.at

Mehr dazu:

Links: