Kirchlicher Schulterschluss in Russland

Der katholische Erzbischof von Moskau Paolo Pezzi hat dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. seine Unterstützung gegen Angriffe auf die Religion zugesichert.

Erzbischof Paolo Pezzi

EPA / Paulo Cunha

Paolo Pezzi wurde im September 2007 zum Erzbischof von Moskau ernannt.

In einem Schreiben an den russich-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. erklärte Moskaus Erzbischof Paolo Pezzi seine Solidarität mit der russisch-orthodoxen Kirche. Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz des Landes sprach dem Patriarchen wegen der „bitteren Verunglimpfungen und Schändungen“ sein „aufrichtiges Mitgefühl“ aus, wie das Patriarchat am Dienstag mitteilte. Durch derartige Aktionen würden der gesellschaftliche Frieden angegriffen und Konflikte geschürt, so Pezzi.

Anspielung auf Pussy-Riot-Protest?

Konkrete Vorfälle nannte der Erzbischof zwar keine, er dürfte aber unter anderem auf die Protestaktion der russischen Punkband Pussy Riot in der orthodoxen Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau angespielt haben. Mit dem „Punk-Gebet“ hatte die Gruppe gegen die Wiederwahl Wladimir Putins als Staatspräsident und die kirchliche Unterstützung für dessen Kandidatur protestiert. Zwei der Musikerinnen wurden zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt.

Auch der Vorsitzende der katholischen Litauischen Bischofskonferenz, Erzbischof Sigitas Tamkevicius von Kaunas, hatte dem Moskauer Patriarchat vor wenigen Tagen seine Solidarität versichert. Er verurteilte ebenfalls in einem Brief die „hasserfüllten Angriffe auf die Religion“.

KAP