Schönborn: Medien übertreiben Protest der Pfarrer-Initiative

Kardinal Christoph Schönborn wirft im Gespräch mit einer italienischen Zeitung den Medien vor, dem Protest der Pfarrer-Initiative zu große Relevanz zu verleihen.

„Die Lage im katholischen Österreich ist weniger gravierend, als sie die Medien schildern“, sagte Schönborn im Interview mit der Rubrik „Rossoporpora“ des Vatikan-Experten Giuseppe Rusconi, die im Rahmen des katholischen Magazins „Tempi“ veröffentlicht wurde.

„Wir Bischöfe teilen die Sorge der Pfarrer-Initiative, wir sind jedoch mit den vorgeschlagenen Lösungen nicht einverstanden. Die sinkende Zahl der Priester ist zum Beispiel ein großes Problem, das auch mit der rückgängigen Zahl der Bevölkerung zusammenhängt. Unserer Meinung nach ist die Lösung ein neuer Missionierungseinsatz in der ganzen Kirche, doch diese Lösung wird von den Medien ignoriert, sie ist für sie nicht interessant“, sagte Schönborn.

„Einsatz, der nicht zu Schlagzeilen führt“

„Seit längerer Zeit sind wir zum Beispiel in Wien und in Salzburg mit einem neuen Evangelisierungsweg beschäftigt. Wir stellen fest, dass dieser Einsatz zu Resultaten führt, die aber nicht für Schlagzeilen sorgen“, sagte Schönborn. Er sprach sich erneut gegen die Forderung der Pfarrer-Initiative zur Frauenweihe aus.

„Der selige Johannes Paul II. hat ausdrücklich behauptet, dass für Frauen die Priesterweihe ausgeschlossen ist. Es hat keinen Sinn, über diesen Punkt zu diskutieren. Es ist besser über das zu sprechen, was man tun kann. In Wien haben viele Frauen Rollen von Verantwortung in der Kirche. Wir sind überzeugt, dass Frauen einen großen Beitrag in der Kirche leisten können, indem sie Aufträge übernehmen, die nicht mit dem Priesteramt zu tun haben“, erklärte der Wiener Erzbischof.

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  • Tempi (in italienischer Sprache)