Orthodoxe Bischofskonferenz berät über Masterstudium

Die seit 2010 bestehende Orthodoxe Bischofskonferenz für Österreich tritt am Samstag in Wien-Leopoldstadt zu ihrer Herbst-Vollversammlung zusammen. Themen sind Religionsunterricht und das neue Masterstudium.

Die Versammlung findet in der serbischen Auferstehung-Christi-Kirche in Wien-Leopoldstadt unter dem Vorsitz des griechisch-orthodoxen Metropoliten und Erzbischofs Arsenios (Kardamakis) statt. Die Situation des Religionsunterrichts und das neue Masterstudium für orthodoxe Religionslehrer an der Universität Wien sollen zwei zentrale Themen sein.

Teilnehmer sind neben Metropolit Arsenios der Metropolit des Patriarchats von Antiochien für Europa, Ioannis (Yazigi), der Administrator der russisch-orthodoxen Eparchie für Österreich, Erzbischof Mark (Golowkow), der Administrator der serbisch-orthodoxen Eparchie für Österreich, Bischof Irinej (Bulovic), der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura und der bulgarisch-orthodoxe Bischofsvikar Ivan Petkin.

Chancen bei Jugendarbeit ausloten

Die Konferenzteilnehmer wollen auch die Chancen einer orthodoxen Jugendarbeit erörtern, nachdem sich das erste Österreichische Orthodoxe Jugendfest am 29. September als großer Erfolg erwiesen hatte - mehr dazu in Orthodoxe Jugendliche treffen sich in Wien. Weiters stehen juridische Probleme des Statuts der Bischofskonferenz und ihrer Mitwirkung am Begutachtungsverfahren für neue Gesetze, aber auch Fragen der Medienarbeit einschließlich der weiteren Entwicklung der neuen orthodoxen Kirchenzeitung auf dem Programm.

Der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis

APA/Georg Hochmuth

Der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis

Metropolit Arsenios hatte im März bei der Frühjahrsvollversammlung der Orthodoxen Bischofskonferenz die Bedeutung des Auftretens der orthodoxen Kirche mit einer „gemeinsamen starken Stimme“ betont. Die Orthodoxie ist seit mehr als drei Jahrhunderten in Österreich präsent. Die ersten Kontakte reichen in die Babenberger-Zeit zurück.

Gesamtorthodoxe Anliegen beraten

Durch die Migrationsbewegung der letzten Jahrzehnte hat die Zahl der orthodoxen Christen in Österreich stark zugenommen. Ihre Zahl wird auf einige Hunderttausend geschätzt, wobei genaue Angaben seit mehr als zehn Jahren nicht mehr möglich sind. Seit der Volkszählung 2001 wird das Glaubensbekenntnis nicht mehr statistisch erfasst. 2001 hatte die amtlich erfasste Zahl der orthodoxen und altorientalischen Gläubigen 180.000 betragen.

Die Orthodoxe Bischofskonferenz war am 8. Oktober 2010 gegründet worden. Ihr gehören je ein Vertreter des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, der antiochenischen, russischen, serbischen, bulgarischen, rumänischen und georgischen Kirche an. Gesamtorthodoxe Anliegen, die von der Bischofskonferenz beraten und koordiniert werden, sind unter anderem der orthodoxe Religionsunterricht sowie die Krankenhaus-, Militär- und Gefängnisseelsorge.

KAP