Vandalismus gegen christliche Stätten in Jerusalem

In Jerusalem ist es am Mittwoch zu Vandalenakten gegen christliche Stätten gekommen. Der Eingang zu einem Friedhof sowie die Mauern eines Klosters wurden mit antichristlichen Graffiti beschmiert.

Beschimpfungen wie „Jesus Hurensohn“ haben Unbekannte an christliche Gebäude in Jerusalem geschmiert, wie örtliche Medien berichteten. Betroffen seien ein armenischer Friedhof sowie ein griechisch-orthodoxes Kloster. Zudem seien bei drei Fahrzeugen die Reifen zerstochen worden.

Die Polizei hat laut Berichten eine Untersuchung eingeleitet. Die ebenfalls angebrachten „Price Tag“-Graffiti (Preisschild) deuten auf Täter aus rechtsgerichteten Siedlerkreisen hin.

Netanjahu verurteilt Vandalenakte

Bei einem weiteren Zwischenfall war in der Nacht auf Mittwoch ein Auto in Ramallah in Brand gesetzt und ebenfalls mit „Preisschild“-Graffiti besprüht worden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Taten in Jerusalem und Ramallah. Sie stünden im Widerspruch zu den jüdischen Werten. Netanjahu betonte die in Israel geltende Religionsfreiheit und versprach, die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Auch der Bürgermeister von Jerusalem, Nir Barkat, verurteilte laut Berichten die Übergriffe und ordnete an, die Schmierereien umgehend zu entfernen. Derart extremistische Zwischenfälle gefährdeten die Koexistenz in Jerusalem und seien nicht hinzunehmen.

Vermehrt Drohungen gegen Christen

In Jerusalem ist es seit Jahresbeginn wiederholt zu Graffiti-Schmierereien an christlichen Orten sowie arabisch-jüdischen Begegnungsstätten gekommen. An einer baptistischen Kirche waren unter anderem Drohungen wie „Tod dem Christentum“ und „Wir werden euch kreuzigen“ zu lesen. Auch an einem griechisch-orthodoxen Kloster waren hebräischsprachige Graffiti mit Drohungen wie „Tod den Christen“ angebracht worden. Ähnliche Parolen fanden sich auch an einer jüdisch-arabischen Schule in Jerusalem.

Nach vandalenmäßigen Übergriffen auf ein Trappistenkloster westlich von Jerusalem hatten die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes Israel im Oktober zum Handeln aufgerufen. Diesen wiederholten Gewaltakten auf Christen und ihre Kultorte müsse ein Ende bereitet werden. Es gelte eine Erziehung zu Respekt an allen Schulen des Landes sicherzustellen.

KAP