Deutsche Kirche stellt Hotline für Missbrauchsopfer ein

Die Telefonhotline der deutschen katholischen Kirche für Missbrauchsopfer und deren Angehörige endet zum Jahresende. Zur Begründung heißt es von der Deutschen Bischofskonferenz es gebe kaum noch Anfragen.

Die kostenlose Hotline war 2010 nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche als bundesweit erste Anlaufstelle für Opfer eingerichtet worden. Sie war zunächst auf zwei Jahre bis 30. April befristet. Im Frühjahr entschied sich die Bischofskonferenz für eine Verlängerung bis Ende Dezember. Betreut wurde sie vom Bistum Trier. Weiterhin bietet die Kirche weiter Beratung und Hilfen für Betroffene an. Ansprechpartner und Adressen finden sich unter www.hilfe-missbrauch.de.

Eine Bilanz der Arbeit will der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, am 17. Januar vorlegen. Bis vergangenen April hatten die Berater etwa 8.200 Gespräche geführt. Zudem gab es etwa 400 Online-Beratungen. Nach Informationen der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) kam ein erheblicher Teil der Anfragen von Missbrauchsopfern aus dem nichtkirchlichen Bereich.

1200 Anträge

Die Hotline gehörte zu dem von den katholischen Bischöfen beschlossenen Maßnahmenpaket, um den Opfern sexuellen Missbrauchs zu helfen. Dazu gehörten verschärfte „Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch“, ein Konzept zur Vorbeugung und zur Entschädigung der Opfer. Dabei schlug die Kirche einen eigenen Weg der Entschädigung der Opfer ein.

Bislang wurden 1.200 Anträge von einem eigens eingerichteten Komitee der Bischofskonferenz geprüft; das Gremium empfahl den Orden und Bistümern bis auf wenige Ausnahmen, an die Betroffenen zu zahlen. Die Bischofskonferenz hatte eine Summe bis zu 5.000 Euro festgelegt; in Härtefällen soll deutlich mehr überwiesen werden. Zudem werden Therapien finanziert.

KAP

Links:

  • www.hilfe-missbrauch.de(www.hilfe-missbrauch.de)