Laien widersetzen sich: „Fastenpredigt“ nun Fortbildung

Die Nürnberger „Fastenpredigtreihe“, die wegen eines geplanten Auftritts von Helmut Schüller abgesagt worden war, wird nun doch stattfinden - in einem Gemeindezentrum statt in einer Kirche.

Im Streit um eine abgesagte kirchenkritische „Fastenpredigtreihe“ in Nürnberg gehen katholische Laien jetzt auf Konfrontationskurs zu den Bischöfen von Bamberg und Eichstätt. Die von den Oberhirten Ludwig Schick und Gregor Maria Hanke wegen eines geplanten Auftritts von Helmut Schüller gestoppte Predigtreihe werde nun als Fortbildung angeboten - und zwar nicht in der Nürnberger Frauenkirche, sondern in einem Gemeindezentrum. Das kündigte der Vorsitzende des städtischen Katholikenrats, Günter Heß, am Freitag an.

Programm und Termine unverändert

Geplant sei, die aus vier Einzelveranstaltungen bestehende „Fastpredigtreihe“ in der ursprünglich gedachten Form auszurichten, sagte Hess der dpa. Auch an den vorgesehenen Terminen soll festgehallten werden. Neben Helmut Schüller soll auch die Regensburger Kirchenrechtlerin Sabine Demel sprechen.

Die Bischöfe hatten die Stadtkirche in den vergangenen Tagen aufgefordert, die Fastenpredigtreihe in der ursprünglichen Form abzusagen - mehr dazu in: D: „Fastenpredigtreihe“ wegen Schüller abgesagt. Beide Oberhirten sahen in dem Begriff „Fastenpredigt“ Etikettenschwindel: „Ein Wortgottesdienst mit Predigt muss mit Aussagen zu Gottes Wort erfüllt sein.“ Für „politische Darstellungen von persönlichen Meinungen“ seien Gottesdienste ungeeignet, erklärten sie später - mehr dazu in: D: Schüller-Predigt „nicht im Sinne der Kirche“.

dpa