Pfarrer-Äußerungen „unzumutbar“

Die Diözese Graz-Seckau ergreift nun Maßnahmen im Fall des Pfarrers von St. Veit am Vogau. Der Pfarrer darf in Karwoche wegen „unzumutbaren“ Aussagen zu Islam und Homosexualität keine Gottesdienste feiern.

Der Pfarrer der Gemeinde von St. Veit am Vogau, Karl Tropper hatte zuletzt in der „Kleinen Zeitung“ Homosexuelle erneut als Perverse und den Islam als „reinen Rassismus“ und „das Widerwärtigste“ bezeichnet. Die Diözese Graz-Seckau hatte den südsteirischen Pfarrer zum wiederholten Mal verwarnt. Die Osterliturgien wird daher ein anderer Pfarrer leiten, ab August tritt Tropper in den dauerhaften Ruhestand.

„Unzumutbare Äußerungen“

Pfarrer Karl Tropper habe sich wiederholt zu den „gewiss wichtigen Themen „Homosexualität“ und „Islam“ wiederholt unzumutbar vereinfachend und in einem verhetzenden Ton geäußert“, so Georg Plank, Pressesprecher der Diözese Graz-Seckau in einer Aussendung vom Freitag. „Die Zahl der Neuinfektionen mit dem HI-Virus, das Aids auslöst, sinkt weltweit – aber nicht bei den Homo-Perversen“, soll kürzlich im Pfarrblatt seiner Kirchengemeinde zu lesen gewesen sein. Pfarrer Karl Tropper wurde von Bischof Kapellari ermahnt, sich nicht mehr zu äußern, auch mehrere persönliche Gespräche habe es gegeben, hieß es von Sprecher Georg Plank auf APA-Anfrage. Des Pfarrers Aussagen über Islam sowie Homosexualität seien zudem pseudowissenschaftlich.

Tropper hatte in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ am Freitag noch einmal nachgelegt und u.a. Homosexuelle erneut als „Perverse“ bezeichnet: „Wenn man das nicht mehr sagen darf, muss man als Pfarrer in Pension gehen“. Die Diözese hatte zuletzt am Donnerstag und zum wiederholten Mal den südsteirischen Pfarrer verwarnt, weil dieser gegen Homosexuelle gewettert hatte - diesesmal laut Medienberichten im Pfarrblatt seiner Kirchengemeinde. Darin war u.a. die Rede von „Homo-Gestörten“.

„Kein Altersstarrsinn“

Die „mildernde Diagnose Altersstarrsinn“ reiche zur Gesamtbeurteilung jedenfalls nicht mehr aus, so Plank am Freitag. Um in der kommenden Karwoche die zentrale Botschaft von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi nicht durch Konflikte zu verdunkeln, werde daher Generalvikar Dr. Heinrich Schnuderl die liturgischen Feiern von Palmsonntag bis Ostersonntag in der Pfarre St. Veit am Vogau leiten.

Bisher hatte es zwei Anzeigen gegen Tropper wegen Verdachts der Verhetzung bei der Staatsanwaltschaft Graz gegeben, so deren Sprecher Hansjörg Bacher zur APA. Eine vom April 2012 von der Grazer Initiative „Rosalila PantherInnen“ und eine vom Februar 2013 des Aktivisten Kurt Zernig. Die Erhebungen seien unter anderem deshalb eingestellt worden, weil Tropper nicht zur Gewalt aufrufe. Nun prüft aber die Antidiskriminierungsstelle des Landes Steiermark rechtliche Schritte gegen den Pfarrer, wie sie in einer Presseaussendung am Freitag mitteilte.

religion.ORF.at/APA/KAP

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