Als sich das Christentum gegen den Olymp durchsetzte

Wie sich das Christentum gegen die vom Olymp hergeleitete Götterschar des antiken Roms durchsetzte, veranschaulicht die Schau „A. D. 313 - Von Carnuntum zum Christentum“.

Mit zahlreichen Exponaten dazu und vielen Hintergrundinformationen über den damaligen großen Schritt hin zu einem christlichen Abendland startete der Archäologische Park Carnuntum (Niederösterreich) am Donnerstag, 21. März in die neue Ausstellungssaison. Gezeigt werden zum Beispiel frühe biblische Motive, Porträts römischer Kaiser vom Anfang des 4. Jahrhunderts sowie das Modell einer frühchristlichen Basilika. Dazu kommen zahlreiche archäologische Zeugnisse für das spätantike Christen- und Heidentum am Donau-Limes.

Römertor bei Carnuntum

APA/Harald Schneider

Heidentor bei Carnuntum

Ausgehend von der Kaiserkonferenz 308 n. Chr. in Carnuntum und der Mailänder Vereinbarung vor 1.700 Jahren (313 n. Chr.) dokumentieren Exponate enorme kulturelle und gesellschaftliche Umwälzungen: In den Kämpfen der spätantiken Kaiser West- und Ostroms ging es um die politische Vorrangstellung, in ihren Auseinandersetzungen wurden bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts die „Weichen für die zukünftige Entwicklung des Abendlandes gestellt“, wie das Museum Carnuntinum mitteilte.

Vom Polytheismus zum Christentum

Die Siege Konstantins über Maxentius 312 an der Milvischen Brücke und 324 über Licinius I. in der Schlacht von Crysopolis ebneten den Weg für die Alleinherrschaft Konstantins und darüber hinaus für die Ausbreitung des Christentums.

Die beim Militär besonders beliebten Mysterienkulte orientalischen Ursprungs - bei der Kaiserkonferenz 308 in Carnuntum wurde noch ein Mithras-Altar aufgestellt - verloren ihre hohe Bedeutung im religiösen Leben der römischen Provinzhauptstadt. Diesen Weg von den polytheistischen Vorstellungen der Antike hin zum monotheistischen Christentum zeichnet die Schau nach.

Leitmotiv religiöse Toleranz

Aber auch dem Leitmotiv der religiösen Toleranz wird in der Ausstellung breiter Raum gegeben. Nicht umsonst steht das Eröffnungswochenende bis 24. März unter dem Motto „Toleranztage in Carnuntum“: Geboten werden Führungen durch die Schau, „Zeitreiseführungen“ im Freilichtmuseum Petronell und geführte Wanderungen zum Heidentor.

Die Ausstellung „A. D. 313 - Von Carnuntum zum Christentum“ im mehr als 100 Jahre alten Museum Carnuntinum - Österreichs größtes und wohl auch schönstes Römermuseum - bleibt bis 17. November täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

KAP

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