Saudischer Justizminister: Kirchenbauverbot bleibt

Saudi-Arabien will weiterhin keine nicht-islamischen Gebetsstätten zulassen. Als „Wiege der heiligen Stätten des Islam“ könne das Königreich nicht die Errichtung von Gotteshäusern anderer Religionen gestatten.

So zitierte die deutsche katholischen Nachrichtenagentur KNA am Mittwoch aus der Ansprache des saudischen Justizministers Mohammed al-Issa vor Europa-Abgeordneten in Brüssel. Dabei versicherte Al-Issa, dass Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte in Saudi-Arabien gewahrt würden. Die Gerichte handelten transparent und seien bereit, sich überprüfen zu lassen.

Besuch in Brüssel

Al-Issa war im Rahmen eines Besuchs in Brüssel am Dienstag auch mit dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Europäischen Parlament, Elmar Brok (CDU), zusammengetroffen. Weiter besuchte er das islamische Zentrum der belgischen Hauptstadt.

In Saudi-Arabien ist der Islam wahabitischer Prägung Staatsreligion. König Abdullah ist zugleich Hüter der heiligen Stätten in Mekka und Medina. Nach Schätzungen leben im Land jedoch um die 1,5 Millionen Christen. Fast ausnahmslos handelt es sich um Gastarbeiter.

Die Einfuhr von Bibeln ist verboten, ebenso ist das Feiern christlicher Gottesdienste und das Tragen christlicher Symbole untersagt. In benachbarten Golfstaaten sind Kirchen und die Feier christlicher Feste hingegen erlaubt.

KAP