Wiener Orden: Diözesaner Strukturprozess als Chance

Der laufende Strukturprozess in der Erzdiözese Wien ist für die Orden „große Chance und Herausforderung“ zugleich, so Redemptoristen-Provinzial Lorenz Voith bei der Frühjahrstagung der Wiener Superiorenkonferenz.

Voith ist Vorsitzender der Superiorenkonferenz. Die Versammlung der Ordensoberen, zu der 51 Ordensgemeinschaften mit über 520 Ordenspriestern und knapp 260 Ordensbrüdern sowie Studenten und Novizen angehören, fand am Dienstag im Redemptoristenkolleg Maria am Gestade statt.

Die Ordensvertreter lobten die nunmehrige Einbindung der Orden im Strukturprozess auf Diözesan- und Vikariatsebene. Man wolle in den zuständigen ordensinternen Gremien bis Ende 2014 erarbeiten, wo, wie und mit welchen Ressourcen künftig Pfarren, Klosterzentren, kategoriale Aufgaben usw. getragen werden können. „Damit wollen wir auch der Erzdiözese offensiv unseren Anteil an der Gestaltung des kirchlichen Lebens anbieten und mitteilen“, so Voith.

„Pfarrre neu“ als Schwerpunkt

Ganz bewusst wollten mehrere Ordensgemeinschaften die „Pfarre neu“ als einen ihrer Schwerpunkte übernehmen, erklärte der Redemptoristen-Provinzial, während sich andere auf ihre spezifischen Charismen konzentrieren wollten. Nicht vergessen dürfe man hier auch die klassischen Klosterkirchen mit ihren seit Jahrhunderten bestehenden „Gemeinden“ und deren Angeboten und Initiativen. Einige Orden würden sich aber auch von bisherigen Tätigkeitsfeldern zurückziehen.

„City-Pastoral“ für Innenstadt

Besonderes Augenmerk widmeten die Ordensvertreter der Situation im ersten Wiener Gemeindebezirk. Mit seinen vielen Klöstern, Kirchen und anderen pastoralen Einrichtungen brauche er „eine eigene ‚Vision‘ im Rahmen einer ‚City-Pastoral‘“, so Voith. An dieser Vision wollten die Orden „gemeinsam mitarbeiten“, entsprechende Treffen der Verantwortlichen seien bereits in Planung.

Weitere Themen der Tagung waren unter anderem die Missbrauchs- und Gewaltprävention, die künftig alle hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Orden erreichen soll. Man wolle Gebetstreffen der Orden und Angebote im „Jahr des Glaubens“ fortsetzen, zudem finde gemeinsam mit der Wiener „Ministrantenseelsorge“ in manchen Ordensgemeinschaften am 21. September ein sogenannter „Mini-Tag“ statt: Knapp 700 Ministranten werden an diesem Tag Wiener Orden besuchen und dabei näher kennenlernen.

religion.ORF.at/KAP