Schließung der Vatikanbank vorerst kein Thema

Eine Schließung der Vatikanbank IOR steht nach Ansicht des Koordinators für die geplante Kurienreform, Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga, vorerst nicht auf der Tagesordnung.

Entscheidend sei zunächst, dass die Rolle des „Instituts für die religiösen Werke“ (IOR) neu definiert und Klarheit geschaffen werde, sagte Rodriguez Maradiaga in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Montag. Dazu gehöre auch, dass das IOR wie jedes andere Geldinstitut seine Bilanzen veröffentliche.

Klärung, was die IOR wirklich ist

Vor dem Konklave hätten die Kardinäle aus dem Vatikan die Auskunft erhalten, das IOR sei keine Bank, sondern eine Stiftung, sagte der Kardinal aus Honduras. Tatsächlich habe das IOR in der Vergangenheit aber wie eine Bank gehandelt. Deshalb müsse es wie alle Banken einen Geschäftsbericht veröffentlichen.

Das IOR war immer wieder wegen angeblicher schwarzer Konten und des Verdachts auf Geldwäsche ins Visier der italienischen Staatsanwaltschaft geraten. Das Geldinstitut, das Einlagen von sechs Milliarden Euro verwaltet, veröffentlicht bislang keine Bilanzen.

Rodriguez Maradiaga war von Papst Franziskus im April zum Koordinator einer Gruppe von acht Kardinälen berufen worden, die Vorschläge für eine Reform der römischen Kurie erarbeiten soll.

KAP

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