Australische Bischöfe fordern Konzil

Drei emeritierte australische Bischöfe fordern mit einer Onlinepetition ein neues allgemeines Konzil, um gegen Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche vorzugehen.

Aufklärungskommissionen könnten zwar Ursachen für Pädophiliefälle und Mängel im Umgang damit analysieren, aber nicht die nötigen Reformen für eine wirksame Prävention durchsetzen, begründete der frühere Weihbischof in Sydney Geoffrey Robinson (75) laut deutscher katholischer Nachrichtenagentur KNA seine Initiative. Unterstützt wird Robinson vom emeritierten Weihbischof für Canberra, Patrick Power (71), sowie von dem amtsenthobenen Bischof von Toowoomba, William Morris (69).

Initiativen seit 2002

Robinson hatte bereits 2002 an Papst Johannes Paul II. (1978-2005) appelliert, eine weltweite Untersuchung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche auf den Weg zu bringen. 2004 bat er mit 66 Jahren um seine vorzeitige Entpflichtung als Weihbischof. In der Erläuterung seines Petitionsaufrufs schrieb Robinson, die Probleme der Kirche seien nur durch ein Konzil unter Beteiligung katholischer Laien zu lösen. Allen Reformbegehren gemeinsam seien Forderungen nach einer stärkeren Einbindung von Nichtklerikern und Frauen, nach Offenheit im Umgang mit Skandalen, mehr Partizipation in der Kirchenleitung und einer neuen Konzentration auf „die Person und Mission Jesu Christi statt Autorität, Gesetze, Gehorsam und theologische Konformität“.

Robinson hatte der kirchlichen Hierarchie schon früher in verschiedenen Publikationen und Äußerungen „Verschwiegenheit“ angesichts von Missständen vorgeworfen. Ähnlich bezichtigte Weihbischof Power den Vatikan einer „Unfähigkeit zuzuhören“. Power wie auch Morris verlangten in der Vergangenheit zudem eine ergebnisoffene Debatte über den Pflichtzölibat für Priester und eine stärkere Beteiligung von Laien.

Allzuviel dürfte in Bezug auf die Reformfreudigkeit des neuen Papstes nicht zu erwarten sein. Kardinal George Pell, ein Mitglied der vom Papst eingerichteten Kommission zur Kurienreform sagte, dass er kein Drittes Konzil vorschlagen werde, da das Zweite Vatikanische Konzil noch nicht aufgearbeitet sei - mehr dazu in Papst-Berater: „Werde kein III. Vaticanum vorschlagen“

religion.ORF.at/KAP

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