Papst bestätigt Enzyklika zum Thema „Glauben“

Papst Franziskus hat am Donnerstag bestätigt, dass demnächst jene Enzyklika zum Thema „Glauben“ vorgestellt werden soll, die größtenteils aus der Feder seines Vorgängers Benedikt XVI. stammt.

Benedikt XVI. hatte die Enzyklika aus Anlass des im Oktober 2012 eröffneten „Jahr des Glaubens“ erarbeitet und schon vor seinem Rücktritt am 28. Februar 2013 zum Großteil verfasst. Schon in den vergangenen Monaten war darüber spekuliert worden, dass Franziskus das Werk vollenden und veröffentlichen würde - mehr dazu in Bischof: Papst plant zwei Enzykliken. Dies wurde nun bestätigt.

Papst Franziskus und der emeritierte Papst Benedikt XVI. bei ihrem Treffen Ende März

REUTERS/Osservatore Romano

Papst Franziskus und der emeritierte Papst Benedikt XVI.

Franziskus: „Starkes Dokument“

„Jetzt muss die vierbändige Enzyklika veröffentlicht werden, die Benedikt begonnen hat. Er hat sie mir gegeben. Es handelt sich um ein starkes Dokument“, sagte Franziskus bei einer Audienz für Mitglieder des Generalsekretariats der XIII. Bischofssynode. Das Gremium war für Vorbereitung und Durchführung der XIII. Ordentlichen Vollversammlung der Synode zuständig, die im Oktober zum Thema „Neuevangelisierung für die Weitergabe des Glaubens“ getagt hatte. Gegenwärtig bereitet es das päpstliche Abschlussdokument zur Synode vor.

Benedikt habe die Arbeit geleistet, er selber habe sie lediglich ergänzt, sagte Franziskus in Bezug auf die Enzyklika. Noch unklar ist, wann sie vorgestellt werden soll. Es sei nicht unüblich, dass Päpste in Enzykliken Ausführungen ihrer Vorgänger miteinbezögen, sagte Vatikan-Sprecher Pater Federico Lombardi kürzlich. Auch Benedikt XVI. hatte in seiner im Jänner 2006 veröffentlichten ersten Enzyklika „Deus caritas est“ Teile verwertet, die von einem Kurienerzbischof im Pontifikat von Johannes Paul II. (1978-2005) geschrieben worden waren.

Eigene Enzyklika zum Thema „Armut“?

Gerüchten zufolge plant Franziskus neben jener zum Thema „Glauben“ auch seine erste eigene Enzyklika. Dabei wolle er sich mit der Frage der Armut im evangelischen Sinn beschäftigen, berichteten Vatikan-Insider, ein Thema, das dem Papst besonders am Herzen liege. Auch bei dieser Enzyklika gibt es noch keine Anhaltspunkte für ein Veröffentlichungsdatum.

Ebenfalls beim Treffen mit dem Generalsekretariat der Bischofssynode äußerte Franziskus den Wunsch nach einer „noch engeren Zusammenarbeit“ zwischen Bischöfen und Papst. Die regelmäßig im Vatikan tagenden Bischofssynoden könnten dazu beitragen, sagte der Papst am Donnerstag im Vatikan.

religion.ORF.at, APA, KAP