Papst setzt Kontrollkommission für den Vatikan ein

Papst Franziskus will die Arbeit des Vatikans reformieren. Dazu setzt Franziskus eine Sonderkommission ein. Die Experten sollen auch mit der von Franziskus ernannten Gruppe der acht Kardinäle zusammenarbeiten.

Papst Franziskus stellt die Strukturen der vatikanischen Güter- und Finanzverwaltung auf den Prüfstand. Dazu setzte er am Freitag eine acht Mitglieder starke Expertenkommission ein, die ihm direkt unterstellt ist. In einem vom Vatikan veröffentlichten Schreiben des Papstes heißt es, das Gremium solle der Vereinfachung der bestehenden Organe und einer aufmerksameren Planung der wirtschaftlichen Aktivitäten des Vatikans dienen.

Erste Ergebnisse bald erwartet

Es müsse den Papst bald über Ergebnisse informieren und eigene Strategien zur Abschaffung von Mängeln wie der Verschwendung wirtschaftlicher Ressourcen erarbeiten. Bei Bedarf sollen die Experten auch mit der von Franziskus ernannten Gruppe der acht Kardinäle zusammenarbeiten, die ihm erstmals im Oktober Vorschläge für Reformen im Kirchenstaat vorlegen wollen. Ende Juni hatte Papst Franziskus zudem eine Kommission zur Kontrolle der Vatikanbank IOR ins Leben gerufen - mehr dazu in Papst will Vatikan-Bank IOR reformieren..

Das nun berufene Gremium besteht überwiegend aus Laien, die bereits als Juristen, Finanz- und Verwaltungsexperten für den Vatikan tätig sind. Präsident der Kommission ist der Malteser Joseph F. X. Zahra; ihr Sekretär wurde Lucio Angel Vallejo Balda, der als Sekretär der vatikanischen Präfektur für wirtschaftliche Angelegenheiten arbeitet. Daneben gehören der Kommission ein Deutscher, zwei Franzosen, eine Italienerin, ein Spanier und ein Singapurer an.

Reformbedarf

Die Mitglieder des Gremiums sollen das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, die in der Amtszeit seines Vorgängers Benedikt XVI. von mehreren Skandalen erschüttert wurde, in Wirtschaftsfragen beraten und für größere Transparenz sorgen. Franziskus war von vielen Kardinälen nach seiner Wahl aufgefordert worden, die Verwaltung des Kirchenstaates zu reformieren.

Franziskus hat bereits kurz nach Amtsantritt ein Beratungsgremium aus acht Kardinälen einberufen, das ihn bei der Führung der Kirche und bei der Überarbeitung der Kurienverfassung („Pastor Bonus“) aus dem Jahr 1988 unterstützen soll. Die Kurie ist der Leitungs- und Verwaltungsapparat der römisch-katholischen Kirche. Mit der Einsetzung der Kommission reagierte der Papst auf die Forderungen der Generalkongregationen.

religion.ORF.at/APA/Reuters/KAP

Mehr dazu: