Islamistische Partei darf in Bangladesch nicht antreten

Die islamistische Partei Jamaat-e Islami darf nach Medienberichten nicht zu der in einem halben Jahr anstehenden Wahl in Bangladesch antreten, berichtete die Zeitung „Daily Star“.

Ein Gericht in Dhaka habe die Registrierung für ungültig erklärt, so die Zeitung am Donnerstag in ihrer Onlineausgabe. Jamaat akzeptiere als religiöse Organisation die Unabhängigkeit und Souveränität Bangladeschs nicht, heiße es in der nun stattgegebenen Petition.

Politiker inhaftiert oder untergetaucht

Jamaat-e Islami war einst die einflussreichste fundamentalistische Partei des Landes und von 2001 bis 2006 Koalitionspartner der heute größten Oppositionspartei BNP. Derzeit sind alle führenden Jamaat-Politiker entweder hinter Gittern oder untergetaucht.

Grund ist die Rolle der Partei während des Unabhängigkeitskrieges gegen Pakistan 1971, den die Jaamat ablehnte. Als Indien zugunsten von Bangladesch in den Konflikt eingriff, massakrierten pro-pakistanische Milizen zahlreiche Intellektuelle, Ärzte, Künstler und Journalisten. Im März 2010 wurde in Bangladesch ein Kriegsverbrechertribunal eingerichtet, gegen das die Islamisten gewaltsam am die Straße gingen.

APA/dpa/AFP