Benedikt XVI. zu Rücktritt: „Gott hat es mir gesagt“

Sechs Monate nach seinem aufsehenerregenden Rückzug hat der emeritierte Papst Benedikt XVI. anscheinend zu dessen Hintergründen Stellung genommen. Er habe die Entscheidung nach einer „mystischen Erfahrung“ getroffen.

„Gott hat es mir gesagt“, erklärte Ratzinger nach Angaben von Zenit, einer Nachrichtenagentur, die auf die Berichterstattung über den Papst, den Vatikan und die römisch-katholische Kirche spezialisiert ist.

„Göttlicher Wille“

Wie die italienische Zeitung „La Repubblica“ am Dienstag weiter berichtete, habe Benedikt XVI. gesagt, je mehr er das „Charisma“ seines Nachfolgers Franziskus beobachte, desto mehr verstehe er, dass es „göttlicher Wille“ gewesen sei.

Papst Franziskus und Benedikt XVI. in Mater Ecclesiae

APA/EPA/Osservatore Romano

Papst Franziskus und Benedikt XVI. in dessen Alterssitz Mater Ecclesiae

Trotz seines zurückgezogenen Lebens empfängt der emeritierte Papst laut Zenit ab und zu ausgewählte private Besuche in seiner Residenz Mater Ecclesiae. Bei dieser Gelegenheit habe er sich über die wahren Hintergründe seines am 11. Februar angekündigten Rückzugs geäußert. Dabei habe es sich nicht um eine Flucht aus der Welt, sondern um eine „Flucht in Gott“ gehandelt.

Bruder: Amtsverzicht „große Befreiung“

Wie Benedikts Georg Ratzinger vor einigen Wochen sagte, sei für Papst Benedikt XVI. der Amtsverzicht „eine große Befreiung“ gewesen. Nach einer Zeit der Umstellung „wirkt er geradezu erleichtert und scheint sich allmählich zu erholen“.

Die Enttäuschung über den „Vatileaks“-Skandal hätten für den Rücktritt seines Bruders keine Rolle gespielt, so der 89-Jährige. Auch sei es nicht richtig, dass Benedikt XVI. aus Angst vor einem Schlaganfall zurückgetreten sei. Sein Bruder habe auch „keine akute Krankheit“.

religion.ORF.at/APA

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