Kath. Kirche: „Zukunftsforum“ startet am 5. Oktober

„Wo drückt der Schuh?“: Diese Frage richtet die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) - rund 30 Jahre nach dem letzten Österreichischen Katholikentag - am 5. Oktober am Wiener Brunnenmarkt an alle an der Kirche Interessierten.

Bei dieser Auftaktveranstaltung zum „Zukunftsforum“, das die Österreichische Bischofskonferenz bei ihrer jüngsten Vollversammlung auf Anstoß der KAÖ beschlossen hat, sollen sich „alle, denen die Zukunft der Kirche ein Anliegen ist“, in einen „Prozess der Erneuerung“ einbringen, erläuterte KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer.

Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Gerda Schaffelhofer

APA/Peter Hautzinger

KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer

Gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn wird sie am Brunnenmarkt die Teilnehmenden begrüßen, ihre Mitarbeit am Zukunftsforum zugesagt haben. Unter anderem befinden sich der Kärntner Bischof Alois Schwarz, Caritas-Präsident Franz Küberl, Sr. Beatrix Mayrhofer von der Vereinigung der Frauenorden, die Theologen Paul Zulehner, Matthias Beck und Christian Friesl, Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister und Diakonie-Sozialexperte Martin Schenk darunter.

„Alle sind eingeladen“

Interviews, Gesprächskreise und ein „offenes Mikrofon“ sollen bei der Auftaktveranstaltung Problemfelder abstecken, die dann in der Folge beim Zukunftsforum zu Themenfeldern wie Beziehung, Familie, Bildung, Arbeit, Ökonomie, Ökologie und Kirche tiefgreifender behandelt werden.

Die Katholische Aktion möchte für das am 5. Oktober startende und als „offenen Prozess“ angekündigte Zukunftsforum Kleriker und praktizierende Laienchristen ebenso gewinnen wie distanzierte Agnostiker, Frauen und Männer, Jugendliche und Senioren - „alle sind eingeladen, sich einzubringen“, betonte Schaffelhofer. Auch Kardinal Schönborn hatte bei der Pressekonferenz nach der Sommervollversammlung der Bischöfe keine „innerkirchliche Nabelschau“ als Ziel genannt, sondern einen konstruktiven Beitrag für die gesamte Gesellschaft.

„Mitreden“ und „mitentscheiden“ sollen alle Interessierten laut einem KAÖ-Flyer, der für die Auftaktveranstaltung am 5. Oktober wirbt. „Sag uns, wo Dein Schuh drückt“, heißt es, und weiter: „Welche Unterstützung erwarten wir uns von unseren Mitmenschen, der Politik, einer Kirche, die auf die Menschen zugeht?“

Nach der Begrüßung durch Schönborn und Schaffelhofer um 11 Uhr stehen in den nächsten beiden Stunden am Brunnenmarkt in Wien-Ottakring ein Kabarett mit „improzess“ ebenso auf den Programm wie die Vorstellung der Arbeitsgruppen des Zukunftsforums, freie Äußerungen zu gewünschten Änderungen in Gesellschaft und Kirche, ein von Bischof Alois Schwarz geleitetes „Segensgebet der Religionen“ sowie Musik verschiedener Kulturen auf dem bekannt multikulturellen Wiener Brunnenmarkt.

Zeit für ein neues „Aggiornamento“

KAÖ-Präsidentin Schaffelhofer stellte in ihrer Einladung einen Bezug zum bisher letzten Katholikentag unter dem Motto „Hoffnung geben - Hoffnung leben“ vor fast exakt 30 Jahren her: Der Jahrestag solle Motivation zu einem neuen Aufbruch und zur Erneuerung sein.

„Es ist an der Zeit, das Aggiornamento des II. Vatikanischen Konzils wieder zum Leben zu erwecken, also die Frohe Botschaft des Evangeliums zu ‚verheutigen‘“, so Schaffelhofer. Ein „neues Pfingsten, ein neues Verstehen“ sei nur möglich, „wenn wir den Dialog mit allen Menschen suchen und ihre Anliegen zu unseren machen“.

Um „ein Zeichen zu setzen“, sollen die Teilnehmenden am 5. Oktober nach dem Wunsch der KAÖ zwei verschiedene Schuhe tragen: „Das fällt auf! Das soll auffallen!“, so Schaffelhofer.

KAP

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