Pax Christi: Obama soll Friedensnobelpreis zurückgeben

Die Friedensbewegung Pax Christi Österreich fordert US- Präsident Barack Obama zur Rückgabe des Friedensnobelpreises auf. Er verstoße mit seiner Ankündigung, in Syrien militärisch eingreifen zu wollen, gegen das Vermächtnis des Nobelpreisstifters.

Die kirchliche Organisation Pax Christi Österreich fordert den US-Präsidenten in einer Aussendung vom Montag auf, den Friedensnobelpreis wegen eklatanter Missachtung der im Testament von Alfred Nobel festgelegten Grundsätze, sowie der Verletzung des Völkerrechts zurückzugeben. Obama hatte den Friedensnobelpreis 2009 erhalten.

US-Präsident Barack Obama

APA/dpa/Marijan Murat

Friedensnobelpreisträger 2009: US-Präsident Barack Obama

Papst: „Suchen Sie eine friedliche Lösung“

Die Friedensbewegung erinnert an den dringlichen Appell von Papst Franziskus an die Staatschefs der 20 führenden Industrienationen und damit auch an Barack Obama persönlich: „Finden Sie einen Weg, den Konflikt zu lösen und legen Sie das sinnlose Streben nach einer militärischen Lösung beiseite. Suchen Sie vielmehr mit erneuertem Einsatz und mit Mut und Entschlossenheit nach einer friedlichen Lösung auf der Basis von Dialog und Verhandlungen auf beiden Seiten – unterstützt von der Internationalen Gemeinschaft.“

Pax Christi Österreich betont ausdrücklich, dass der völkerrechtlich geächtete Einsatz von Giftgas nicht hingenommen werden könne und eine klare Reaktion der internationalen Gemeinschaft erfordere. Allerdings müsse zuerst zweifelsfrei feststehen, wer für diesen Einsatz verantwortlich ist. „Bevor ein endgültiges Ergebnis unabhängiger Untersuchungen vorliegt und ohne Mandat des UN-Sicherheitsrates ist die Androhung oder Anwendung von Gewalt durch einzelne Staaten ein klarer Bruch des Völkerrechts“. Mit einer militärischen Aggression würde dann wirklich eine „rote Linie“ überschritten werden, erklärt Pax Christi in der Aussendung.

Papst Franziskus beim Friedensgebet für Syrien

Reuters/Tony Gentile

Papst Franziskus bei dem Friedensgebet für Syrien am Samstag, 7.9.2013 in Rom

Papst vermutet Waffengeschäfte hinter Syrienkrise

In einem neuen Friedensappell für Syrien hatte Papst Franziskus am Sonntag Waffengeschäfte als möglichen Hintergrund für den dortigen Bürgerkrieg und vergleichbare Konflikte gegeißelt. Tausende Gläubige waren abermals zum Petersdom geströmt, um mit Franziskus für ein Ende des Blutvergießens zu beten. „Lasst uns mit neuem Einsatz für eine gerechte Lösung in dem mörderischen Konflikt arbeiten“, sagte der Papst.

Bei der Erteilung des Angelus-Segens wich das Oberhaupt der katholischen Kirche von seinem Redetext ab. Er fragte sich nach den Motiven hinter Konflikten wie in Syrien: „Sind es wirklich Kriege wegen Problemen, oder Handelskriege, um bei illegalen Geschäften Waffen zu verkaufen?“ Vom Vatikan sandte er seine Botschaft an die Weltgemeinschaft: „Nein zu mörderischem Hass und Lügen, derer man sich bedient; zu Gewalt in jeder Form; zur Verbreitung von Waffen und zum illegalen Handel damit.“

religion.ORF.at/APA/AFP

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