US-Priester muss wegen Kinderpornos 50 Jahre in Haft

Ein katholischer Priester in den USA muss wegen Kinderpornografie 50 Jahre in Haft. Ein Gericht in Kansas City folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft, die mit Wiederholungsgefahr argumentiert hatte.

Das berichtete der Sender Fox 4 (Donnerstag Ortszeit). Der 47-jährige Geistliche war schon im August 2012 in fünf Fällen schuldig gesprochen worden, pornografische Aufnahmen von Kindern gemacht und diese gespeichert zu haben. In dem aktuellen Verfahren ging es lediglich um das Strafmaß.

Priester mit „Seele im Reinen“

Der verurteilte Priester Shawn Ratigan entschuldigte sich laut Bericht bei den Opfern und ihren Familien. Das Gefängnis sei für ihn „die Hölle“. Er wisse, dass er 15 Jahre verdiene; „aber 50 Jahre - das denke ich nicht“, zitierte der Sender Ratigan. „Ich weiß, dass Gott mir vergeben hat, und ich weiß, dass meine Seele im Reinen ist“, so der Priester weiter.

Über den Missbrauchsskandal war auch Ratigans Bischof Robert Finn gestürzt. Im September vergangenen Jahres verurteilte ihn ein Gericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung, weil er laut Urteil mehrere Monate seine Kenntnis von Hunderten Pornofotos des Priesters nicht den Behörden gemeldet hatte. Finn leitet die US-Diözese Kansas City-Saint Joseph City seit 2005, der heute 60-Jährige ist weiterhin im Amt.

Bischof: „Vertrauen wiederherstellen“

Bischof Finn erneuerte in einer Stellungnahme nach der Verkündung des Strafmaßes für Ratigan seine frühere Entschuldigung gegenüber den Opferfamilien. Das Urteil selbst kommentierte er nicht. Zugleich gab Finn das Versprechen, „katholische Einrichtungen zum Vorreiter im Kinderschutz“ zu machen.

Der Bischof verwies auf die Einrichtung von Meldestellen und Untersuchungskommissionen seit der Festnahme Ratigans 2011. Kirchenmitarbeiter würden in der Erkennung kinderpornografischer Vorfälle und im Umgang damit geschult. Diese Vorkehrungen sollten „zerbrochenes Vertrauen wiederherstellen und unsere Ortskirche zu einem Modell für den Schutz von Kindern und Schutzbedürftigen machen“, so Finn.

KAP