Quebec: Proteste gegen Verbot religiöser Symbole

Tausende Menschen haben am Samstag gegen ein von der Regierung der kanadischen Provinz Quebec geplantes Verbot religiöser Symbole im öffentlichen Dienst demonstriert.

„Nein zu der Charta“, riefen die Protesteilnehmer, unter ihnen zahlreiche Muslime, in Montréal. „Quebec ist nicht Frankreich“, skandierten sie mit Blick auf ein ähnliches Gesetz, das dort vor mehr als zwei Jahren in Kraft getreten war.

Keine religiösen Symbole in der Öffentlichkeit

Die geplante Maßnahme ist Teil einer von der Provinzregierung vorgelegten sogenannten Charta der Werte. Angestellten im öffentlichen Dienst soll demnach untersagt werden, religiöse Symbole wie Kopftücher, Turbane, große Kreuze oder die jüdische Kippa zu tragen. Ein Bündnis gegen Islamophobie, das zu der Demonstration aufgerufen hatte, kündigte an, gegen das Verbot vor Gericht zu ziehen.

Demonstranten in Quebec

Reuters/Christinne Muschi

Viele Muslime beteiligten sich an den Demonstrationen

Die Regierung Quebecs will mit der Charta die Idee eines Laizismus nach dem Vorbild Frankreichs verteidigen. Der Plan unterstreiche die „religiöse Neutralität des Staats“, sagte der zuständige Minister Bernard Drainville. Der Vorstoß solle auch für ein größeres Zusammengehörigkeitsgefühl der Einwohner Quebecs sorgen.

Die Pläne sorgen seit Tagen für heftige Debatten. Auch einige kanadische Politiker kritisierten das geplante Verbot. Einwanderungsminister Jason Kenney warnte davor, dass die Maßnahme die Teilnahme kanadischer Bürger am öffentlichen Leben und die Ausübung ihres Glaubens einschränken könnte.

AFP

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