Malaysias Premier: Plädoyer für gemäßigten Islam

Der malaysische Regierungschef Najib Razak hat die Muslime weltweit am Samstag bei der UN-Generaldebatte in New York zum Zusammenhalt gegen religiösen Extremismus aufgerufen.

„Die größte Bedrohung für die Muslime kommt nicht von außerhalb, sondern von innen“, sagte Najib. Als Beispiel zitierte er die Gewalt zwischen Sunniten und Schiiten in Syrien, Pakistan und dem Irak. Allein in den drei Ländern seien während des Fastenmonats Ramadan fast 5.000 Muslime getötet worden.

„Alle friedliebenden Muslime - und damit die überwältigende Mehrheit - sollten sich gegen die Extremisten zusammenschließen, die unsere Religion als Ausrede für Gewalt missbrauchen“, sagte der malaysische Regierungschef weiter. Sie müssten die „wahre Natur des Islam erklären - der Religion des Friedens, der Mäßigung und der Toleranz“. Es sei an der Zeit, das Morden zu beenden und eine gemeinsame „Agenda für Frieden und Wohlstand“ zu erarbeiten, forderte Najib.

Abgrenzung von Vorgänger

Mit seinem leidenschaftlichen Appell an die eigene Religionsgemeinschaft hebt sich der malaysische Premier deutlich von seinem langjährigen Vorgänger Mahathir Mohamad ab, der während seiner Amtszeit 1981 und 2003 die Generaldebatte gerne für eine Abrechnung mit dem Westen nutzte. Als erster US-Präsident seit 1966 besucht Barack Obama im kommenden Monat den südostasiatischen Staat, dessen Bevölkerungsmehrheit einen weitgehend moderaten Islam praktiziert.

APA/AFP