Pakistan: Festnahmen wegen Zwangsbekehrung

Die Polizei in Pakistan hat drei Männer festgenommen, weil sie eine christliche Familie mit vorgehaltener Waffe und Foltermethoden zur Konversion zum Islam gewzungen haben sollen.

Die drei Muslime seien in das Haus der Familie in einem Vorort der Hauptstadt Islamabad eingedrungen und hätten dort mehrere Menschen gefoltert, sagte Polizeisprecher Abdul Ghafoor am Donnerstag. Die Täter seien etwa 30 Jahre alt. Einer der Männer habe Kontakte zu Islamisten.

In Pakistan kommt es immer wieder zu Anschlägen und Übergriffen auf Minderheiten. Im September waren bei einem Selbstmordanschlag auf Christen vor einer Kirche in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar mehr als 80 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden.

Diskriminierung per Gesetz

Christen in Pakistan klagen besonders im Zusammenhang mit den international umstrittenen Blasphemiegesetzen des Landes über Diskriminierung. Erst im Juli wurde ein Christ als Gotteslästerer zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die mögliche Todesstrafe wegen Blasphemie wurde bisher nicht vollstreckt, doch wurden mehrere Angeklagte nach ihrer Freilassung von Islamisten gelyncht. Nicht-Muslime - darunter Christen und Hindus - stellen weniger als fünf Prozent der rund 180 Millionen Pakistaner.

APA/dpa